Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 677

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii. 677 Harrach, später Fürstin von Liegnitz, einen zweiten Ehebund geschlossen. Im Frühjahr 1840 begann der König zu kränkeln, die bedenkliche Krankheit versammelte alle seine Kinder noch einmal um ihn. Am ersten Pfingstfeiertag (7. Juni 1840) morgens langte auch Kaiser Nikolaus von Rußland, sein Schwiegersohn, in Berlin an. Mit vollern Bewußtsein dankte der Sterbende gegen Mittag der: Fürstin Liegnitz, nahm Abschied von seinen Kindern, segnete die sein Lager Umknieenden und hauchte bald darauf ohne Todeskampf seine Seele aus. Das ganze Land betrauerte den Dahingegangenen, der im Mausoleum zu Charlottenburg neben der Königin Luise beigesetzt wurde. Als Text zur Trauer- und Gedächtnispredigt hatte der König früher selbst den Spruch bestimmt: „Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott verheißen hat denen, die ihn lieb haben." Vi. Ausblick auf außerpreußische Verhältniße. 1. Der Freiheitskampf der Griechen. Im Frühjahr 1821 hatten sich die Griechen gegen die türkische Herrschaft erhoben. Ihr Kämpfen fand in Deutschland große Teilnahme, man schwärmte damals für das klassische Altertum, begeisterte sich für die Freiheit und hatte Mitgefühl für die christlichen Glaubensgenossen. Überall' bildeten sich „Philhellenenvereine," welche Geld und Waffen sammelten; Dichter, wie Wilhelm Müller, feierten in schwungvollen Versen die Thaten dieses neuen Perserkrieges, ja Lord Byron, Englands großer Dichter, schloß sich den Scharen von Freiwilligen an, die nach Hellas in den heiligen Kampf zogen. Durch Einmischung der europäischen Großmächte kam im September 1829 der Friede von Adrianopel zustande, der die Selbständigkeit Griechenlands aussprach. Der junge griechische Staat hatte sich den Prinzen Leopold von Koburg als König aus-erfehen, dieser aber lehnte die Krone ab. Nach langen Wirren nahm sie Prinz Otto von Bayern, der Sohn des für Griechenland schwärmenden Königs Ludwig, im Jahre 1832 an. Mit Hochherzigkeit und Selbstverleugnung stellte König Ludwig feinem Sohne Truppen, Beamte und Geld zur Verfügung, um den neuen griechischen Staat aufzurichten. 2. Die Revolution in Frankreich und ihre Folgen in Deutschland. Die verbündeten Mächte hatten nach dem 2. Pariser Frieden Ludwig Xviii. als König von Frankreich anerkannt. Er war einsichtig und wohlwollend, ließ sich aber vorn Grasen von Artois zu Maßregeln hinreißen, die schlimme Ausstände des Volkes hervorriefen. Bedenklicher noch wurde die Stimmung des Landes unter Karl X., jenem Grasen von Artois, als er 1824 die Regierung antrat. Was die Franzosen an Freiheiten in langen Kämpfen errungen hatten, suchte er ihnen zu schmälern, und so zog er sich den Haß des Volkes zu, welches ihn durch eine Revolution im Juli 1830 vom Throne jagte und Louis Philipp von Orleans zuerst zum Statthalter, im August 1830 zum König berief.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer