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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 704

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
704 Das Zeitalter Wilhelms I. siel) Napoleon Iii., als ob Napoleons I. Sohn, der Herzog von Reichstadt, thatsächlich regiert hätte. Die europäischen Mächte erkannten ihn allmählich an. Im Jahre 1853 verheiratete er sich mit der spanischen Gräfin Eugenik von Teba. Die^junge Kaiserin war lange Zeit die Beherrscherin der Mode und des Luxus in Frankreich und hatte auch auf die Regierung ihres Gemahls wesentlichen Einfluß. Napoleon regierte wie sein Oheim fast unumschränkt, obwohl ihm Senat und gesetzgebender Körper zur Seite stunden, aber er war klug genug, auf den Charakter seines Volkes Rücksicht zu nehmen. Um republikanische Strömungen und Richtungen niederzuhalten, stand ihm eine wachsame Polizei zu Gebote, welche die Preßfreiheit und das Vereinsrecht so viel wie möglich außer Kraft setzten. Um den Handel und Gewerbefleiß zu heben, wurden unter seiner Regierung wichtige Eisenbahnen und Kanäle gebaut und zwei große Weltausstellungen in Paris veranstaltet. Die unruhige Arbeiterbevölkerung in der Hauptstadt wußte er jahrelang dadurch ausreichend zu beschäftigen, daß er die alten, krummen Straßen in Paris zerstören und durch schöne, breite Straßen ersetzen ließ. Um die Aufmerksamkeit der Franzosen über die inneren Verhältnisse des Landes abzulenken und zugleich ihrer Ruhmsucht zu genügen, wußte er sich in die Händel anderer Staaten geschickt einzumischen. 2. Rußland. Rußland hatte der Türkei den Krieg erklärt, weil es seine Herrschaft bis an den Bosporus ausdehnen und den Sultan unter seine Macht beugen wollte, es verlangte deshalb die Schutzherrschaft Über die griechischen Christen der Türkei- Frankreich und England leisteten der Türkei Beistand, indem jedes eine Flotte nach der Krim schickte. Nach einigen siegreichen Kämpfen über die Russen und nach der Eroberung von Sebastopol, welches 11 Monate belagert werden mußte, kam mit dem 1855 auf den Thron gekommenen Zaren Alexander Ii. am 30. März 1856 der Friede zu Paris zustande, wonach die Donaufürstentümer und die Christen in der Türkei unter den Schutz aller Großmächte gestellt, die völlige Freiheit der Schiffahrt auf der bis zum Meere fahrbar gemachten Donau ausgesprochen und der Besitzstand der Türkei durch die Mächte (außer Rußland) verbürgt wurden. Alexander Ii., 1855-1881, ein menschenfreundlicher Fürst von milderer Gesinnung und friedlicherer Natur als sein Vater, hob 1861 die Leibeigenschaft auf und gestattete den Bau von Eisenbahnen, wodurch Rußlands Handel und Industrie einen großen Aufschwung nahmen. 3. Italien. Schon vor 1848 hatte in Italien eine Bewegung begonnen, deren Ziel die Befreiung der Halbinsel von der Fremdherrschaft (Österreich, Bourbon) und die Erlangung größerer Volksfreiheiten war. Als die Lombardei sich gegen Österreich erhob, trat der König Karl Albert von Sardinien auf ihre Seite, wurde aber durch den Feldmarfchall Radetzky 1848 und 1849 geschlagen und trat die Krone seinem Sohne Viktor Emanuel ab, der mit Österreich Frieden schloß. Lombardischer Krieg 1859. König Viktor Emanuel und sein Minister Eavour, die eine Einigung Italiens anstrebten, ,bewogen Napoleon zur Zusage des Beistandes, um die Österreicher aus Norditalien zu vertreiben. Diese wurden bei Magenta und Solserino besiegt und mußten die Lombardei an Sardinien überlassen, während Nizza und Savoyen an Frankreich kamen. Die Einigung Italiens unter dem König Viktor Emanuel hatte inzwischen durch den Beitritt von Toskana, Parma, Modena und von einem Teil des Kirchenstaates weitere Fortschritte gemacht.. Nachdem auch noch Sizilien und Neapel durch den Freischarenführer Garibaldi erobert worden waren, wurde Viktor Emanuel
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