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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 737

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Das Zeitalter Wilhelms I. 737 erhalten, da ganz ungebeten von sehr verschiedenen Seiten mir Geld ins Haus geschickt und mitunter namhafte Summen zu meiner Verfügung gestellt werden." Auch die ins Leben gerufene Einrichtung, die Arbeiten der Armen zu verkaufen, fand billige Aufnahme und der Erlös für die verkauften Arbeiten war nicht unbedeutend. Die von Amalie veröffentlichten Berichte über die Einrichtung ihres Vereins regten zu ihrer besonderen Freude zur Gründung ähnlicher Vereine in mehreren Städten Norddeutschlands an. Mitten in dieser gesegneten Thätigkeit stehend, als die Gründerin eines Werkes, das sich immer schöner und reicher entfaltete, erhielt sie im Februar 1837 vom Pfarrer Fliedner in Kaiserswerth einen Brief, worin er ihr Nachricht giebt von der Gründung eines evangelischen Vereins für christliche Krankenpflege in Rheinland und Westfalen und sie bittet, die Stelle einer Vorsteherin der Pflegerinnen zu übernehmen. Amalie gab auch aus ein wiederholtes Ersuchen ablehnende Antwort, weil sie glaubte, der von ihr gegründete Verein würde zurückgehen. Wie unermüdlich thätig sie war, erfahren wir aus einem Briefe an ihren Bruder im September 1839: »Zu meinen bisherigen Hauptunternehmungen ist in der letzten Zeit noch eine neue gekommen: die Gründung eines Seminars für Erzieherinnen. Es werden darin für diesen Beruf kleine Mädchen gebildet von Eltern aus den höheren Stünden, welche aber zurückgekommen, und die Aufnahme ist unentgeltlich; doch wirken dabei alle angestellten Lehrer und Lehrerinnen ohne Geldentschädigung, bloß für die gute Sache. Es ist mir gelungen, ganze hübsche Talente zu diesem Zwecke anzuwerben. Die ganze Einrichtung macht mir viele Freude." Obwohl Amalie nicht vermögend war, nahm sie trotz der Anerbietungen von seiten der Eltern ihrer Schülerinnen nichts für ihren Unterricht; es war ihr ausgesprochener Grundsatz, nicht mehr zu verzehren, als sie wirklich notwendig brauchte. Nach dem Tode ihrer Pflegemutter nahm sie die von ihrem Bruder angebotene Unterstützung in sehr bescheidener Weise in Anspruch. Im Oktober 1839 brachte sie die längst beabsichtigte Reise zu ihrem Bruder nach London zur Ausführung. Dort besuchte sie viele wohlthätige Anstalten und trat mit vielen in diesem Fach bekannten Persönlichkeiten in Verbindung. Nach ihrer Rückkehr fand sie zwar viel Arbeit vor, aber auch reiche Spenden für den Verein. Damals bedrohte eine Krankheit ernstlich ihr Leben, doch blieb sie zum Wohle ihrer Mitmenschen erhalten. Einen an sie ergangenen Ruf, die Oberaufsicht in einem der Flügel des Hamburger allgemeinen Krankenhauses zu übernehmen, lehnte sie ab, denn es war ihr inzwischen wieder ein neues Arbeitsfeld erschlossen. Durch die Wohlthätigkeit eines Hamburger Bürgers war dem Frauenverein eine ansehnliche Summe zum Bau zweckmäßiger Armenwohnungen überlassen worden, und da ein Hamburger Arzt ein Kinderhospital erbauen wollte, so brachte es Amalie dahin, den Arzt zu bestimmen, daß er zum Bau beider Anstalten die noch erforderliche Summe vorschoß. Durch weitere Geschenke wurde es möglich, den Bau 1839 zu beginnen und schon im Herbst desselben Jahres konnte das Vereinsstift, welches „Amalienstift" genannt wurde, bezogen werden. Wie hoch sich Amalie im Ansehen ihrer Mitbürger befestigt hatte, konnte sie daraus ersehen, daß man sie als einzige Dame in den „Verein zur Fürsorge entlassener Sträflinge" aufnahm. ->jm ojahre 1843 kam Pastor Fliedner aus Kaiserswerth nach Hamburg, um bei Amalie nachzuforschen, ob sie wohl geneigt sein würde, den Posten der Vorsteherin einer in Berlin zu gründenden Anstalt, welche der König dort nach dem Muster der {einigen ins Leben zu rufen gedachte, zu übernehmen. Sie lehnte das Anerbieten ab. Roßbach, Hiufsbuch rc. 47
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