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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 10

1899 - Breslau : Hirt
10 Die Ägypter: Götterglaube. Vaters. Die erste Kaste bildeten die Priester; sie besorgten den Gottesdienst, lehrten das Volk, beobachteten die Sterne, waren Ratgeber des Königs. Richter. Ärzte und Baumeister. Das Oberhaupt aller Priester war der König, den die Ägypter Pharao nannten und göttlich verehrten. weil sie ihn für einen Sohn ihrer Götter hielten. Er wurde bei seiner Thronbesteigung in die Priesterkaste ausgenommen, durch seine Geburt gehörte er der zweitmächtigsten Kaste, der der Krieger an. Diese bildeten eine gewaltige Kriegsmacht und stritten zu Fuß und auf Wagen. Am verachtetsten waren die Hirten, besonders die Schweinehirten, die für unrein galten. Die Ackerbauer und Handwerker waren mehr geehrt als die Kaufleute. Der Acker- und Gartenbau stand in hoher Blüte; aus Metall und Thon verstanden die Ägypter schon allerlei zierliche Geräte zu verfertigen; sie kannten auch schon die Glas- und Lederbereitung, und aus Baumwolle und Leinen webten sie feine Gewänder, die sie mit Stickereien schmückten. b. Götterglaubc der Ägypter. Die Ägypter waren Heiden; als Gottheiten oder als deren verkörperte Eigenschaften verehrten sie die Sonne, den Mond, den Nil und auch viele Tiere, sowohl solche, welche ihnen nützten, als auch solche, welche ihnen schadeten. Besonders wurden die Hunde, Katzen. Krokodile und Ibisse heilig gehalten; wer eins dieser Tiere mit Absicht tötete, wurde mit dem Tode bestraft. Starb im Hause eine Katze, so trauerten alle Bewohner desselben. Das gefährliche Krokodil verehrten die Ägypter aus Furcht. Von allen Tieren wurde aber der Apis am höchsten verehrt; denn er galt als Sinnbild des höchsten Gottes Osiris. Es war ein schwarzer Stier, der aus der Brust einen weißen, dreieckigen Fleck, unter der Zunge ein merkwürdiges Gewächs in Gestalt eines Käfers und im Schwänze zweifarbige Haare hatte. Er stand in einem großen Tempel zu Memphis; kniebengend reichten ihm die Priester die heiligen Speisen; starb er. so trauerte das gauze Land, bis ein neuer Apis gefunden wurde, den man dann mit allgemeinem Jubel begrüßte. Der Glaube an eine Fortdauer der Seele nach dem Tode war allgemein; selbst den Körper suchte man vor Verwesung zu schützen, indem man ihn einbalsamierte. Tausende solcher einbalsamierter Leichname von Menschen und heiligen Tieren, Mumien genannt, haben sich bis auf deu heutigen Tag erhalten. Die Leichen der Armen wurden mit einem Tuche umwickelt, die der Reichen in einen hölzernen und dieser meistens wieder in einen steinernen Sarg gelegt, der ganz fest verschlossen wurde, damit niemand den Toten in seiner Ruhe stören könne. Aus demselben Grunde verwandten die Ägypter auch so große Sorgfalt auf die Gräber, die sie in Felsen einschlugen oder durch starke Mauern schützten. Die Wohnungen der Lebenden nannten sie nur Herbergen, die Gräber dagegen ewige Wohnungen. Sobald der Gestorbene in das Grab gelegt war — so
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