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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 17

1899 - Breslau : Hirt
Assyrer und Babylonier: Religion; Wissenschaft, Kunst, Gewerbe, Handel. 17 uhren und vermochten sogar den Eintritt einer Mondfinsternis vorherzusagen. Sie mißbrauchten aber ihre Kunst zu Sterndeuterei, indem sie vorgaben, aus den Stellungen der Gestirne das Geschick der Menschen vorhersagen zu können. Da sie gute Rechner waren, so stellten sie zuerst von den alten Völkern eine genaue Maß- und Gewichtsordnung auf. Auch in der Baukunst waren die Babylonier sehr geschickt; da sie keine Felssteine hatten, kamen sie auf den Gedanken, Backsteine zu verfertigen. „Sie nahmen Ziegel zu Stein und Thon zu Kalk" (1. Mos. 11, 3) und errichteten damit gewaltige Bauten: Mauern, Terrassen, Königsburgen. Ninive z. B., das (nach Jon. 3, 3) einen Umfang von drei Tagereisen hatte, soll mit einer 30 m hohen Mauer umgeben gewesen sein. Die Paläste waren auch mit Bildwerken aus Sandstein oder Marmor verziert, die meist geflügelte Stiere mit Menschenköpfen darstellten. (Fig. 7.) Ein Wunderwerk des Altertums war die Stadt Babylon. Sie bildete ein Viereck, jede Seite desselben war drei Meilen lang. Der Euphrat floß mitten hindurch: rund um die Stadt führte ein breiter Wassergraben. Die Stadtmauer war 35 m hoch und so breit, daß 16 Reiter nebeneinander Platz hatten. Innerhalb der Stadt befanden sich Weiden und Gärten, so daß die Einwohner während einer Belagerung nicht leicht Hunger litten. An beiden Seiten des Flusses lag eine große Königsburg. Nebukadnezar erbaute sich aber noch eine Burg mit einer doppelten Mauer, welche die Stadtmauer noch weit überragte. Als seine Gemahlin, die aus Medien war, in dem ebenen Babylonien oft von Heimweh nach den schönen Bergen ihrer Heimat gequält wurde, erbaute ihr der König innerhalb der Burgmauern gleichsam einen künstlichen Berg, nämlich ein turmhohes Gebäude, das in vielen Stockwerken stufenartig emporstieg und oben einen Garten trug; gewaltige Pumpwerke schafften das Wasser aus dem Euphrat zur Bewässerung dieses künstlichen Gartens empor. Aus der Ferne gesehen, schienen diese Gärten in der Luft zu schweben; deshalb hießen sie die hängenden Gärten. Aber alle Bauwerke der Stadt wurden weit überragt von dem ungeheuren babylonischen Turm. Derselbe bestand aus acht Tempeln, die aufeinander gesetzt waren, und von denen jeder folgende einen kleineren Umfang hatte, als der unter ihm stehende. Mittelst einer Treppe, die schraubenförmig um das ganze Gebäude führte, konnte man bis zu dem obersten Tempel emporsteigen, der dem Gotte Bel geweiht war. Ihm hatte man dort zum Ausruhen ein goldenes Bett nebst einem goldenen Ruhetische hingestellt; auf einem goldenen Altare wurde ihm Weihrauch geopfert. Die Priester benutzten diesen Tempel zugleich als Warte, auf welcher sie die Erscheinungen des Himmels beobachteten. Heute befinden sich dort, wo einst Ninive und Babylon lagen, nur Felder mit Erdhügeln und Schutthaufen. Zum Schreiben bebenutzten die Babylonier urßd^^^en; bevor dieselben in dem Hoffmeyer und Hering, Hiljshuch. 9. Aufl. 2 " ^8 Frankfurt ' .V
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