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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 63

1899 - Breslau : Hirt
Alexander der Große: Krieg gegen Persien. 63 schnell war Alexander da und eroberte und zerstörte Theben. Viele Thebaner kamen dabei um; alle übrigen verkaufte er als Sklaven. Ein so fürchterliches Beispiel der Strenge verbreitete Schrecken über ganz Griechenland: alle beugten sich vor dem gewalügen Sieger und wählten ihn, wie einst seinen Vater, in Korinth zum Anführer gegen die Perser. Nur die Spartaner schlossen sich aus und blieben auch unbehelligt. — Zu Korinth lebte damals ein Sonderling mit Namen Diogenes. Wie Alexander alles, so wollte Diogenes nichts besitzen; er wohnte in einer Tonne und warf sogar sein Trinkgeschirr entzwei, als er einen Knaben aus der Hand trinken sah. Alexander ging zu ihm, unterredete sich mit ihm und fand seine Antworten sehr verständig. Zuletzt fragte er ihn: „Kann ich dir eine Gunst erweisen?" — „O ja," versetzte Diogenes, „geh7 mir ein wenig aus der Sonne!" Hierüber lachten die Begleiter Alexanders; dieser aber wandte sich um und sagte: „Wäre ich nicht Alexander, so möchte ich Diogenes sein." b. Krieg gegen Persien. Im Frühling des Jahres 334 brach Alexander mit dem Heere der Griechen und Macedonier nach Persien auf; er setzte über den Hellespont und sprang in voller Waffenrüstung zuerst ans Ufer, indem er ausrief: „Mein ist Asien, es werde nicht verheert, ich nehme es als erobert in Besitz!" Dann besuchte er das Schlachtfeld von Troja; er schmückte das Grab des Achilles mit Blumen und rief aus: „O glücklicher Achilles, der du im Leben einen treuen Freund hattest und im Tode einen Sänger deiner Thaten gefunden hast!" Darauf zog er weiter bis an den Fluß Granikus, der in das Marmarameer mündet. Am andern Ufer stand ein großes persisches Heer unter Anführung mehrerer Statthalter. Noch überlegte man, ob man hinüber solle, und Parmenio, ein erfahrener Feldherr, riet ab. „Nein!" rief Alexander, „da müßte sich der Hellespont schämen, wenn dies Flüßchen uns aufhalten sollte!" Damit jagte er mit der Reiterei hindurch und schlug den Feind völlig in die Flucht. Im Kampfgewühl wäre Alexander beinahe ums Leben gekommen. Zwei Perser sprengten auf ihn ein. Er verteidigte sich tapfer; doch bekam er einen Hieb, daß der Helm zersprang, und als er sich gegen den Hauenden wandte, erhob schon der zweite Perser das Schwert. Aber in demselben Augenblicke eilte Klitus, ein Macedonier, herbei und schlug dem einen Perser mit einem Hiebe Arm und Schwert zugleich zu Boden, während der König den andern tötete. Durch diesen Sieg gewann Alexander Kleinasien; er nahm eine Stadt nach der andern, teils ohne Widerstand, teils mit Sturm ein. Auf diesem Zuge kam er nach Gordion in Phrygien, wo sich ein alter Kriegswagen mit einem verschlungenen Knoten befand; wer denselben löste, sollte nach einem Orakelspruche die Herrschaft über Asien erlangen. Alexander zerhieb ihn mit dem Schwerte. Als er nach Tarsus in Cilieien gekommen
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