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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 118

1899 - Breslau : Hirt
118 Das häusliche Leben der Römer: Wohnung, Nahrung, Kleidung. in zwei Teile, in ein weströmisches mit Rom und ein oströmisches mit Byzanz als Hauptstadt. Das weströmische wurde besonders von den kriegerischen Germanen hart bedrängt; in der Völkerwanderung besetzten sie nach und nach sämtliche Provinzen desselben und nahmen 476 dem letzten weströmischen Kaiser, Romulus Angnstnlns, auch das kleine Gebiet, das er noch in Italien besaß. Das oströmische Reich bestand, wenn auch zuletzt bis auf die Hauptstadt zusammengeschwunden, noch etwa 1000 Jahre länger. Inzwischen war ein neues, geistliches Reich errichtet, das alle Völker umfassen sollte: das Christentum. 12. Lilder aus dem römischen Leben. 1) Das häusliche Leben. a. Wohnung, Nahrung, Kleidung. Das römische Wohnhaus zeigte äußerlich wenig Schmuck; die langen Wände wurden im Unterstock nie, im Oberstock, der aber dem gewöhnlichen Bürgerhause fehlte, nur selten durch Fensteröffnungen unterbrochen; diese waren nur klein, mit durchlöcherten Brettern, seltener mit Glas geschlossen. Das wichtigste Zimmer, das Atrium, in welchem der Herd und der Hausaltar stand, das als Küche sowie als gemeinsames Wohn- und Speisezimmer diente, füllte den großen Mittelraum aus. Es hatte keine Fenster, war dafür aber nur zum Teil, nämlich an den Seiten, mit einem schmalen Dach versehen; die Mitte war ohne Decke, so daß der Rauch ungehindert ins Freie gelangen, Licht und Luft eindringen konnte. (Fig. 25.) Rund um dies Wohnzimmer lagen die übrigen Wohnräume, die von jenem Luft und Licht empfingen. Größere Häuser hatten noch einen zweiten unbedeckten hofähnlichen Raum, der mit Buschwerk, Blumenbeeten, Springbrunnen, Wasserbehältern und Bildsäulen geschmückt und mit einer Säulenhalle umgeben war. Um diesen Raum lagen ähnlich wie um das Atrium Wohnräume, Küche, Keller und die oft großartigen Speisezimmer. — Die Fußböden waren nicht mit Holz bekleidet, sondern einfach aus Lehm gestampft oder mit Marmorplatten belegt oder aus verschiedenartigen Steinchen gebildet, die zu schönen Figuren zusammengestellt waren. Die Wandflüchen waren häufig mit Marmorplatten bekleidet oder bemalt; die Decken bestanden meistens aus Holz, waren ebenfalls bemalt und nicht selten mit Gold und Elfenbein geschmückt. Wände und Fußboden bildeten den Hauptschmuck eines römischen Hauses, nicht die Geräte desselben. Schreibtische, Kommoden, Glasschränke und Spiegel kannten die Römer nicht, wohl aber Stühle der verschiedensten Art; in alter Zeit saßen sie bei Tische, später lagen sie auf einem Ruhebett. (S. 50.) Die Tische waren nur klein und niedrig; der Messer
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