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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 165

1899 - Breslau : Hirt
Otto I., der Große: Wahl; Otto und die Herzöge. 165 22. Otto I.) der Große; 936—973. a. Seine Wahl. Als Heinrich I. gestorben war, versammelten sich die Großen aus allen deutschen Landen in der Pfalz zu Aachen, hoben Otto, Heinrichs Sohn, auf den Thron und gelobten ihm unter Handschlag Treue auf immerdar. Dann geleiteten sie ihn in den Dom; an der Thür desselben empfing ihn der Erzbischof von Mainz mit vielen Geist-lichen, führte ihn in die Mitte des Domes und rief laut: „Sehet, ich führe euch Otto zu, den Gott zu eurem Könige erwählt, König Heinrich bestimmt und alle Fürsten erhoben haben! Gefällt euch diese Wahl, so erhebet eure Rechte zum Himmel!" Alle erhoben die Rechte, und donnernd hallte es in der Runde: „Heil und Segen dem neuen Herrscher!" Darauf schritt der Erzbischof mit Otto zum Altar, wo Schwert und Wehrgehäng, Mantel und Armspangen, Scepter, Hirtenstab und Königskrone, die Zeichen, der königlichm^-Würde, bereit lagen. Er überreichte diese dem 'neuen Kömge unter herzlicher Ermahnung; dann salbte^r ihn mit geweihtem Ol und setzte ihm die goldene Krone aufs Haupt. Hierauf führten ihn die drei Erzbischöfe von Mainz, Köln" und Trier zu einem erhabenen Throne, von dem aus er das versammelte Volk erblicken und von allen gesehen werden konnte. Nach der kirchlichen Feier fand in der Pfalz Karls des Großen das Krönungsmahl statt, bei welchem die deutschen Herzöge den König bedienten. Dex^Erzkämmerer sorgte für die Wohnung, der Erztruchseß für die Speisender Erzschenk für den Wettrurn> der Erzmarsch all'für die Pferde. So geschah es bei Otto zuerst und später noch oft. Der junge König belohnte die Großen mit reichen Geschenken, und froh kehrten alle in die Heimat zurück. (L. 100.) d. Otto und die Herzöge. Otto war von großer Willenskraft. Den gewaltigen Karl nahm er sich zum Vorbilde; darum verlangte er von jedermann strengen Gehorsam, auch von den mächtigen Herzögen, die er nach seinem Willen ein- und absetzen wollte. Damit erregte er besonders den Unwillen der Franken, deren alter Herzog Eberhard einst Heinrich I. zur Krone verhelfen hatte. Eberhard verband sich mit Ottos älterem -7— Bruder Thankmar zum Kriege gegen den König, und es gelang ihnen'" sogar, Ottos jüngeren Bruder Heinrich, der sich Hoffnung aus den -Thron machte, gefangen zu nehmen und dann für sich zu gewinnen. Endlich schloß sich ihnen auch noch Gieselbert von Lothringen und der Erzbischof Friedrich von Mainz an. Aber Otto ging siegreich aus dem Kampfe hervor. Eberhard, Gieselbert und Thankmar kamen im Kampfe um. Heinrich, der sich dreimal in eine Verschwörung gegen seinen Bruder einließ, wurde endlich gefangen gesetzt. Da kehrte die Reue in sein Gemüt ein; er entwich aus dem Gefängnis und wandte sich nach Frankfurt, wo Otto das Weihnachtsfest feierte. Hier warf er sich in härenem Büßer-
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