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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 247

1899 - Breslau : Hirt
Friedrich Iii: Preußen wird ein Königreich; der spanische Erbfol'gekrieg. 247 und sein Kurfürst hatte Aussicht, den englischen Thron zu _ besteigen. Brandenburg besaß zudem viermal soviel Länder, als je zu einem Kurfürstentum gehörten, und gebot über eine königliche Kriegsmacht. Weil nun der Kaiser des Kurfürsten in dem eben ausgebrochenen spanischen Erbfolgekriege bedurfte, kam 1700 zwischen ihnen der sogenannte Krön -vertrag zustande. Der Kurfürst versprach, dem Kaiser für den begonnenen Krieg 10000 Mann Hilfstruppen zu stellen; dagegen erklärte der Kaiser, daß er Friedrich „unverzögert als einen König in Preußen ehren, würdigen und erkennen, auch befördern wolle, daß dasselbe auch von anderen Mächten geschehe." Friedrich wählte Preußen zur Grundlage seines Königtums, weil er dort unabhängig war, als Kurfürst von Brandenburg aber ein Angehöriger des Reiches blieb. Sofort nach Abschluß des Kronvertrages zeigte der Kurfürst in einem Rundschreiben allen europäischen Höfen sein Vorhaben an. Dann brach er mit großem Gefolge nach Königsberg auf, wo die Krönungsfeierlichkeit am 18. Januar 1701 stattfand. Am Tage vorher ward der Schwarze 1701 Adlerorden, der höchste Orden in Preußen, gestiftet. Auf dem silbernen Sterne desselben ließ der Kurfürst seinen Wahlspruch: Suum cuique, Jedem das Seine, anbringen, um anzudeuten, daß Preußen ein Rechtsstaat sein solle, in dem keine Willkür herrschen, vielmehr eine unparteiliche Rechtspflege geübt und jedem nach seinen Verdiensten das Seine geleistet werden solle. Friedrich nannte sich fortan Friedrich I., König in Preußen. Die Krönungsfeierlichkeit wurde mit großer Pracht begangen. Der König setzte sich und seiner Gemahlin die Krone mit eigener Hand auf, um anzudeuten, daß er seine neue Würde niemand auf Erden verdanke. Hierauf nahm das königliche Paar die Huldigung entgegen; dann begann die kirchliche Feier. Zum Andenken an die Krönung wurde in Königsberg ein Waisenhaus und in Berlin ein Armenhaus ins Leben gerufen. d. Der spanische Erbfolgekrieg. Damals entbrannten zu gleicher Zeit zwei Kriege: der nordische Krieg (S. 258) und der spanische Erbfolgekrieg. Im Jahre 1700 starb nämlich Karl ü., der letzte spanische König aus dem Hause Habsburg, und um die verwaiste Krone entstand zwischen dem Kaiser Leopold und Ludwig Xiv. der spanische Erbfolgekrieg. (1701—1713.) Beide waren Vettern Karls Ii., jeder von ihnen hatte eine Schwester desselben zur Gemahlin. Dazu war Leopold ein Habsburger, und Ludwigs Gemahlin hatte auf jeden Erbansprnch an spanisches Gebiet verzichtet. Dennoch ernannte Karl Ii. Ludwigs Enkel Philipp zu seinem Nachfolger, während Leopold die spanische Krone seinem Sohne Karl zuwenden wollte. Beide Bewerber fanden Bundesgenossen; die Kurfürsten von Köln und Bayern, beide Wittelsbacher, stellten sich auf Seite Frankreichs. Das preußische Heer focht unter dem
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