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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 258

1899 - Breslau : Hirt
258 Peter der Große: Der nordische Krieg. Alle mußten sklavisch gehorchen. Nach dem Tode des Patriarchen von Moskau ernannte sich Peter selber zum Patriarchen und damit zum Oberhaupt der griechischen Kirche. b. Der nordische Krieg. Zur Zeit Peters I. gelangte in Schweden Karl Xii. als fünfzehnjähriger Jüngling auf den Thron. Peter hielt diesen Augenblick für günstig, den Schweden die Ostseeprovinzen zu nehmen, und verbündete sich deshalb mit dem Könige von Dänemark, sowie mit August ü., dem Könige von Polen und Kurfürsten von Sachsen. (1700.) Aber der junge Schwedenkönig verlor den Mut nicht. Er rückte sofort vor Kopenhagen und zwang den Dänenkönig zum Frieden. Dann aber zog er gegen die Russen, und obwohl ihr Heer fünfmal so stark war als das feinige, schlug er es dennoch bei Narwa in die Flucht; Peter tröstete sich mit den Worten: „Die Schweden werden uns noch oft schlagen; aber zuletzt werden sie uns auch siegen lehren." Am schlimmsten erging es August Ii. Karl rückte in Sachsen ein und zwang ihn, Frieden zu schließen und die polnische Krone niederzulegen. Stanislaus Les-czynsky, ein polnischer Edelmann, wurde König von Polen. Inzwischen hatte Peter die schwedischen Ostseeprovinzen besetzt; Karl machte sich deshalb auf, um auch diesen, seinen mächtigsten Gegner zum Frieden zu zwingen. Aber in dem Innern Rußlands geriet sein Heer in große Not. In den ungeheuren Waldungen und leeren Steppen fehlte es an Nahrung, nicht weniger wurde das Heer durch die furchtbare Kälte -geschwächt. Über das entkräftete Heer erfocht Peter bei Pultawa einen glänzenden Sieg. (1709.) Karl rettete sich mit nur wenigen Gefährten nach der Türkei. Der Sultan nahm ihn gastfrei auf. Von Karl aufgereizt, erklärte er Rußland sogar den Krieg; als aber das russische Heer vollständig eingeschlossen war, ließ sich der türkische Feldherr bestechen und machte Frieden. Eigensinnig wartete Karl jahrelang müßig in der Türkei, ob nicht der Sultan einen neuen Krieg begönne. Dieser wurde bald des unbequemen Gastes überdrüssig und verdrängte ihn mit Gewalt aus seinem Gebiete, während gleichzeitig die Schweden ihm mit Absetzung drohten. Dann erst reiste er ab und war in 14 Tagen in Stralsund. Sein langer Aufenthalt in der Türkei hatte Dänen und Polen zum Friedensbruch ermutigt. Russen, Polen, Sachsen und Dänen besetzten alle schwedischen Ostseeprovinzen, und Friedrich Wilhelm I. von Preußen mußte fürchten, daß die Polen sich in Pommern festsetzten, wenn die Verbündeten Karl Xii. besiegten; er beschloß daher, sich zu sichern. Stettin wurde von den Russen und Sachsen belagert; damit die Stadt geschont werde, bewog er den Zaren, sie ihm gegen eine Geldentschädigung bis zum Frieden in Verwahrung zu geben. Diese Summe sollte ihm bei einer etwaigen Rückgabe der Stadt wieder ersetzt werden. Karl forderte jetzt Stettin zurück, von einer Entschädigung aber wollte er nichts wissen. So
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