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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 273

1899 - Breslau : Hirt
Friedrichs Ii. weitere Sorge für das Land. 273 alle diese Ausgaben bestreiten zu können, legte sich der König die größte Sparsamkeit auf. Von der Summe, die für des Königs Hofhaltung ausgesetzt war, gebrauchte er nur den sechsten Teil, das Übrige verwandte er zum Wohle des Landes. „Da Preußen arm ist," sagt er in seinen Schriften, „muß der Regent dieses Landes sparsam sein. Giebt er das Beispiel der Verschwendung, so werden seine Unterthanen, die arm sind, ihm nachzuahmen suchen und sich dadurch ruinieren." Nach und nach wurden hilfsbedürftige Gemeinden mit 72 Millionen Mark unterstützt, und am Ende seines Lebens hinterließ der König dennoch 20 Millionen Mark im Staatsschatze. Mit Recht konnte er deshalb von sich sagen: „Mein Staat ist reich, ich bin arm." b. Wertere Sorge für das Land. Die größte Sorge wandte Friedrich dem Heere zu, um jederzeit bereit zu sein, die neu erworbene Provinz und die für Preußen errungene Stellung als Großmacht zu verteidigen. Von den Staatseinnahmen gebrauchte er für das Heer allein über die Hälfte und erhöhte es auf 200000 Mann. Er führte die reitende Ar-tillerie ein und sorgte für tüchtige Ausbildung der Reiterei. Die Soldaten mußten 20 Jahre dienen und waren vielfach Familienväter. Die eigentliche Übungszeit beschränkte sich auf jährlich zwei Monate; die Inländer wurden für die übrige Zeit beurlaubt. Die wenigsten Soldaten waren Landeskinder, die meisten durch Werber in ganz Deutschland aus den niederen Ständen angeworben. Der Bauernstand war zu Friedrichs Zeit in Deutschland und auch in Preußen mit drückenden Lasten und Abgaben beschwert. Die Bauern standen fast ganz unter ihrem Gutsherrn, der von ihnen Frondienste und Abgaben verlangte und über sie zu Gericht saß. Friedrich konnte an diesen Verhältnissen wenig ändern; aber er schützte die Landleute durch zahlreiche Verordnungen gegen Mißhandlung und Überbürdung. Er gebot, daß die Bauern ihren Gutsherren nicht mehr als wöchentlich drei Tage Hofdienst leisten sollten; wer einen Bauern mit Stockschlägen behandelte, sollte sechs Jahre zur Festung gebracht werden. Ferner schärfte der König den Beamten aufs neue das Gebot seines Vaters ein, daß den Bauern auf den Domänen ihre Güter erb- und eigentümlich übergeben werden sollten, so daß diese von den Eltern auf die Kinder vererbten. Wie große Aufmerksamkeit er den ländlichen Zuständen widmete, zeigt ein Befehl an die Landräte, „daß sie imstande sein sollten, anzuzeigen: so viele Menschen sind im Kreise, so viele Kühe und Pferde, so viel Korn von jeder Art wird in guten, mittleren und schlechteren Jahren gewonnen". Um den Landbau zu heben, rief er nach dem Beispiele seiner Vorfahren Kolonisten ins Land. Gegen 250000 Ansiedler kamen aus anderen deutschen Ländern nach Preußen, wo ihnen unter günstigen Bedingungen Land überlassen wurde. Sobald der Zuzug der Einwanderer abnahm, vermehrte der König Hvffmeyer und Hering, Hilfsbuck. 9. Aufl. 18
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