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1. Mittelalter - S. 3

1896 - Stuttgart : Neff
Erster Abschnitt. Zeit der Vorbereitung. Kapitel I. Die Germanen und ihre Beziehungen zur römischen Welt in den ersten Jahrhunderten n. Chr. § 2. Das Volk der Germanen. Wohnsitze, Gruppen und Stämme der Germanen. Die Germanen1), ein Zweig der indogermanischen Völkerfamilie, sassen spätestens seit dem Iv. Jahrhundert y. Chr. in dem Tiefland zwischen Weichsel und Rhein (früher Weichsel und Elbe), im Osten von den Slaven, im Süden und Westen von den Kelten eingeschlossen. Sie zerfielen sprachlich in zwei geographisch nicht genau gegen einander abzugrenzende Gruppen, die W e s t-und die Ostgermanen; von den Ostgermanen hatten sich schon früh die Nordgermanen als besondere Gruppe abgelöst, die Südskandinavien und die dänischen Inseln, später auch die jütische Halbinsel besetzte; den Nordgermanen gegenüber werden die übrigen Ostgermanen und die Westgermanen (diese in der Hauptsache die Vorfahren der heutigen Deutschen) auch zusammengefasst als Südgermanen. Eine einigermassen sichere Kunde von den gesellschaftlichen und staatlichen Zuständen des Volkes haben wir erst aus der Zeit der ununterbrochenen Berührung zwischen Germanen und Römern. Zu der Zeit, wo die Germanen in die Geschichte eintraten, zerfielen sie in eine grosse Anzahl von Stämmen, diese wieder in kleinere Völkerschaften, die in ihrer Gesamtheit durch keinerlei Band gemeinsamer Einrichtungen oder Bezie- x) Bedeutung und Herkunft des Namens „Germanen“ festzustellen ist bis jetzt nicht gelungen: der verbreitetsten Ansicht, dass er ein keltisches Wort sei, mit dem die Kelten die ihnen zunächst wohnenden Germanen als „Nachbarn“ oder als die „Rufer im Streit“ bezeichnet hätten, steht neuerdings die andere gegenüber, dass der Name germanisch sei und ursprünglich einige westgermanische Stämme als Abkömmlinge eines göttlichen Eponymos Garm {= der Feurige) bezeichnet habe. Jedenfalls scheint der Name erst im Lauf ■der Zeit von einer nordwestlichen Gruppe auf die dieser verwandten Stämme tind so schliesslich auf das Gesamtvolk übertragen worden zu sein.
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