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1. Mittelalter - S. 40

1896 - Stuttgart : Neff
40 oder Austrasien, der überwiegend romanische Nordwesten, Neuster oder Neustrien, und Burgund selbständige Verwaltung und Regierung; die Beziehungen Aquitaniens zum Reich lockerten sich immer mehr. In jenen Kämpfen handelte es sich zum Teil um den Gegensatz zwischen Gliedern der königlichen Familie, in der die Blutgier der ruchlosen Fredegunde, einer Nebenfrau Chilpörichs von Neustrien, und die Rache der westgotischen Königstochter Brunichildis, der Witwe des ermordeten Sigebert von Austrasien, arge Greuel verursachten, teils um den Gegensatz zwischen dem aufstrebenden Adel und der königlichen Gewalt, deren Rechte Brunichildis zugleich mit denen ihrer Enkel und Urenkel tapfer verteidigte. (>lo vereinigte Fredegundens Sohn Chlotahar Ii., der die vom austrasischen Adel verlassene Brunichildis eines grausamen Todes sterben liess, das ganze Reich unter seinem Scepter, musste aber schon 614 auf einer Reichsversammlung in Paris dem Adel und der Geistlichkeit Zugeständnisse machen und 622 den Australiern eine besondere Regierung mit seinem Sohn Dagobert als König geben. Die Führer des austrasischen Adels Avaren Arnulf von Metz und Pippin der A eit er e, jener durch seinen Sohn Ansegisel, dieser durch seine Tochter Stammvater der Karolinger, deren grosser Hausbesitz zwischen der mittleren Mosel und mittleren Maas lag. Pippin wurde dem Dagobert als maior domus (Hausmeier) aufgedrungen, sodass der Beamte, der als Vorsteher des königlichen Hofhalts, später auch des königlichen Gefolges, Verwalter des Kronguts und \ ertreter des unmündigen oder sonst verhinderten Königs der königliche Vertrauensmann hätte sein sollen, jetzt vielmehr die Sache des Adels dem Königtum gegenüber vertrat. Doch gelang es Dagobert I., der 629 seinem Vater als König des Gesamtreichs folgte, auch in Austrasien wieder zu selbständiger Geltung zu kommen: Arnulf ging in ein Kloster, und Pippin wurde nach Orleans verwiesen. Nach Dagoberts Tod 639 kehrte Pippin als „Herzog und Fürst der Austrasier“ zurück, starb aber schon 640, und nun zerfiel das Reich unter schwachen Königen und ehrgeizigen Hausmeiern rasch. Die inneren Wirren bewirkten zugleich, dass die Aussengebiete des Reichs sich von diesem immer mehr loslösten: die Alamannen und Thüringer waren unter den wieder erstandenen Stammesherzogtümern, wie die Bayern unter dem ihrigen, thatsächlich selbständig, und in ihrer Vereinzelung waren diese Stämme zu schwach, um das Vordringen der Slaven in das Gebiet des oberen Main und bis zur sächsischen Saale zu verhindern. Desgleichen entstand ein Stammes-
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