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1. Mittelalter - S. 61

1896 - Stuttgart : Neff
— (51 — Strebungen, Karls Anteil nocli grösser zu machen, führten sofort zu neuen Zerwürfnissen, während die Normannen Friesland, die Sarazenen1) Marseille plünderten. Als Dezember 83* Pippin starb, sollte mit Uebergehung von dessen Söhnen und Beschränkung Ludwigs auf Bayern das übrige Eeich zwischen Lothar und Karl geteilt werden; dagegen erhob sich Ludwig; auf dem aussichtsreich begonnenen Zug gegen ihn starb der alte Kaiser auf der Rheininsel bei Ingelheim 840. § 20. Die Reichsteilungen. Lothar wollte als Kaiser sich zum Oberherrn des ganzen Reichs machen; gegen ihn verbanden sich die beiden jüngeren Brüder; die mörderische Schlacht beifontanetum (Fonte-noy südlich von Auxerre) 841 brachte, obgleich Lothar besiegt wurde, keine volle Entscheidung. Während Lothar durch Ver-schenkung des Kronguts neue Anhänger warb, in Sachsen die „Stellinga“, einen Bund unzufriedener Gemeinfreier und Liten, unterstützte und mit den Normannen, die damals Rouen und Nantes plünderten, in Verbindung trat, befestigten Ludwig und Karl Februar 842 ihr Bündnis durch die Strassburger Eide, die sie, Ludwig in romanischer, Karl in „deutscher“2) Sprache, einander vor den versammelten Heeren schwuren und dann ihre Mannen in deutscher und romanischer Sprache schwören Hessen. In einem Präliminar-Vertrag wurde die Teilung des Reichs (mit Ausschluss von Bayern, Aquitanien und Italien, die ihren bisherigen Besitzern verblieben) in drei nach ihren Erträgnissen gleichwertige Teile verabredet; diese Teilung wurde endgültig geregelt durch den Vertrag von Verdun Aug. 843, kraft dessen Ludwig der „Deutsche“ (843—876) r) Diesen Namen übertrugen zuerst die Syrier von einem einzelnen ihnen benachbarten arabischen Stamm auf das Gesamtvolk. 2) Als „theodisk“ (deutsch), d. h. der Gesamtheit, dem Volk zugehörig- und verständlich, wurde zunächst von den Geistlichen, die bei den rechtsrheinischen Stämmen das Christentum verbreiteten, die trotz dialektischer Unterschiede in den Grundzügen einheitliche Sprache der rechts- und linksrheinischen germanischen Stämme bezeichnet im Gegensatz zu der lateinischen Kirchen- und Urkundensprache und zu der lateinischen Vulgärsprache der Romanen. Zur gemeinsamen Bezeichnung der nicht romanisierten, die „tßeodiske“ Sprache redenden Stämme und damit zum Eigennamen des diese Stämme umfassenden Gesamtvolks wurde aber das Wort theodisk, „tiutsch“, erst allmählich im Lauf der nächsten Jahrhunderte, hauptsächlich unter dem Einfluss der Züge nach Italien: den Italienern gegenüber waren die Angehörigen der verschiedenen an diesen Zügen beteiligten Stämme „Deutsch“-Redende, also „Deutsche“, wie umgekehrt diesen letzteren gegenüber alle Romanen „Welsche“ (Wallis, verwandt mit Volcae, dem Namen eines keltischen Stammes, ursprünglich Bezeichnung der Kelten, dann auf die romanischen Bewohner des einst keltischen Landes und auf die Romanen überhaupt übertragen).
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