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1. Mittelalter - S. 64

1896 - Stuttgart : Neff
04 § 21. Dei* Ausgang der Karolinger. Das ostfränkisehe Reich befreite Arnulf (887—99) durch den Sieg bei Löwen an der Dyle 891 von der Plage der Normannen; das grossmährische Reich, das er, einmal auch mit Hilfe ungarischer Scharen, bekämpfte, fiel nach dem Tod Swa-topluks durch die Uneinigkeit von dessen Söhnen 894 auseinander. Das finnisch-ugrische Reitervolk der Ungarn (Magyaren) war aus der südrussischen Steppe gekommen und nahm K96 unter Arpad die Donautiefebene südlich von den Karpathen dauernd in Besitz, wodurch die Südslaven von den Nordslaven getrennt wurden. Arnulf, dem im Anfang seiner Regierung von den Herrschern Westfrankens und der beiden Burgund ein Vorrang zugestanden worden war, zog 894 nach Italien, wo Berengars (§ 20) siegreicher Gegner Wido (G-uido), Herzog von Spoleto, sich 891 vom Papst hatte zum Kaiser krönen lassen, und gewann die italische Königskrone; auf seinem zweiten Zug 89(5 wurde Arnulf, obgleich dem 894 gestorbenen Wido sein Sohn Lambert in der Kaiserwliide gefolgt war, vom Papst Formosus auch zum Kaiser gekrönt, aber vom Schlag getroffen, kehrte er als gebrochener Mann nach Deutschland zurück, das von Parteien zerrissene Italien sich selbst überlassend; seine Gegner liessen ihre Wut an der Leiche des Formosus durch ein Totengericht unter dem Vorsitz des Papstes Stephan Vi. aus. In Ostfranken folgte auf Arnulf sein siebenjähriger Sohn Ludwig „das Kind“ (899—911); die massgebenden Männer der Regierung waren der Erzbischof Hatto von Mainz, die Bischöfe Adalbero von Augsburg und Salomo von Konstanz. Innere Fehden, zwischen Bischof Salomo und dem rhätischen Markgrafen Bur char cl, der nach der alamannischen Herzogswürde strebte, aber 911 erschlagen wurde, und die schon ältere zwischen den mächtigen fränkischen Geschlechtern der am Mittelrhein und an der Lahn ansässigen Konradiner und der am Main ansässigen Babenberger, die ihren von Hatto unterstützten Gegnern unterlagen, zerrütteten das Reich, das von den Einfällen der Ungarn heimgesucht wurde; die avarische Maik ging an diese verloren. In Bayern gewann der Agilolfinger Liut-pold als Markgraf die thatsächliche Stellung eines Stammesherzogs, die er 908 auf seinen Sohn Arnulf vererbte; der Liu-dolfinger Otto (§ 20) dehnte seine Macht über Thüringen aus; und Lothringen schloss sich unter dem Grafen Reginhait vom Hennegau an das westfränkische Reich an. Mit Ludwig starb der Mannsstamm der deutschen Karolinger aus 911.
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