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1. Mittelalter - S. 113

1896 - Stuttgart : Neff
— 113 — Heeres weg, neben ändern Fürsten und Bischöfen auch Reinald von Dassel und den Vetter des Kaisers, Herzog Friedrich von Schwaben. Als der Kaiser Sept. 11(57 mit dem Reste des Heeres Oberitalien nahte, umfasste ein von Cremona, Mantua, Brescia und Bergamo behufs Beseitigung der ronkalischen Beschlüsse im März geschlossener Bund schon Mailand, das (27. April) wieder aufgerichtet wurde, Lodi, Parma und Piacenza. Ende des Jahres schloss sich dieser Bund an den älteren, jetzt acht Städte, worunter Bologna und Venedig, zählenden Veronesischen Bund an (Lombardischer Städtebund). 1168 wurde mitten auf kaiserlichem Domanialgebiet „Alessandria“ gegründet, in dem die Angehörigen mancher von Friedrich wieder in bäuerliche Abhängigkeit herabgedrückten Gemeinden sich zusammenschlossen. Der Kaiser, dem jetzt ausser einigen westlichen Gebieten ganz Oberitalien geschlossen gegenüberstand, war Frühjahr 1168 unter eigener Gefahr über Susa lind den Mont-Cenis nach Deutschland gelangt. Nach seiner Rückkehr stiftete der Kaiser zwischen Heinrich dem Löwen, der neben seiner grossartigen kolonisatorischen Thätigkeit im Osten auch rücksichtslos nach Westen um sich griff, und einer Koalition der meisten norddeutschen Fürsten und Bischöfe einen für Heinrich günstigen Frieden. Er vermehrte den staufischen Besitz durch Erwerb vieler Grundherrschaften und Bau vieler Burgen im oberrheinischen Gebiet und in Schwaben, mit dessen Herzogtum er seinen ältesten etwa vierjährigen Sohn Friedrich belehnte, sowie durch Uebernähme von Kirchengut (auch Burgen und Städten) als Lehen. Auf seinem vierten Römerzug (Oktober 1174—1178) lagen die Verhältnisse für den Kaiser wieder günstiger, hauptsächlich infolge der Entzweiung Venedigs und des byzantinischen Kaisers Manuel, der früher Alexander mit Geld unterstützt und Ancona besetzt hatte, und einer schon bemerkbaren Lockerung des nun eng mit Alexander verbündeten Lombardischen Bundes (Bereitwilligkeit der fürstlichen Mitglieder und Pavias zum Abfall, Eifersucht der Städte, besonders Cremonas, auf Mailand). Als Frühjahr 1175 zum Entsatz des auch den Winter hindurch belagerten Alessandria ein lombardisches Heer herangerückt war, kam es nicht zum Kampfe, sondern zum Präliminarfrieden von Montebello, in dem die Lombarden sich formell unterwarfen, der Kaiser aber wesentliche Zugeständnisse in betreff der Regalien und der städtischen Selbstverwaltung machte. Aber auf die Weigerung des Bundes, dem im Vertrag bestimmten Schiedsspruch der Cremonesen gemäss Alessandria aufzugeben und ohne den Papst endgültigen Frieden zu scliliessen, begann Friedrich, Lehrbuch d. Weltgeschichte. Mittelalter. 8
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