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1. Mittelalter - S. 128

1896 - Stuttgart : Neff
Friedrich in Italien und gegenüber den Päpsten 1220 bis 1235. Fünfter Kreuzzug-. Obwohl Friedrich wiederholt, auch Honorius Iii., versprochen hatte, seinerseits auf Sicilien zu verzichten, bewirkte er, um Sicilien wieder selbst zu regieren, 1220 die Wahl seines achtjährigen Sohnes Heinrich zum König (der Römer); da er als Kaiser über ihm stand, war damit die der Kurie so widrige Union zwischen Deutschland und Sicilien geschaffen. Die Zustimmung der geistlichen Fürsten erkaufte er durch die „Confoederatio cum principibus ecclesiasticis“, in der er zu Gunsten der geistlichen Fürsten auf Reichs-Rechte und -Einkünfte (Zoll- und Münzrecht, Gerichtsbarkeit, Anlage von Burgen und Städten) verzichtete und zusagte, dass der Exkommunikation alsbald der Verlust der meisten öffentlichen Rechte und nach einiger Zeit die Acht folgen solle. Dann begab er sich nach Italien und wurde von dem milden Honorius Iii. (1216—1227) zum Kaiser gekrönt, wobei er das Kreuzzugsgelübde erneuerte. Den Papst hatte er bei der Re-kuperation vieler Mathildischen Allode unterstützt, aber that-sächlich gerieten auch diese, unter formeller Oberhoheit des römischen Stuhls, in den Besitz der grossen Kommunen oder auch von Dynastengeschlechtern. Jetzt begann er seinem sicilischen Reiche eine feste Ordnung zu geben; einen Teil der von ihm wieder zur Botmässigkeit gebrachten Sarazenen, die sich der Gutshörigkeit entzogen hatten, verpflanzte er als eine Art Militärkolonie nach dem festländischen Luceria. Der Papst verlängerte mehreremal den Termin der Kreuzfahrt; Mitte 1225 verpflichtete sich Friedrich im Beisein deutscher Fürsten, August 1227 mit einer bestimmten Streitmacht abzufahren, andernfalls solle er ohne weiteres der Exkommunikation verfallen. Bald darauf schloss er seine zweite Ehe mit Isabella, der Tochter Johanns, des Königs von Jerusalem, und nahm dann selbst den Titel „König von Jerusalem“ an. Einen Versuch, Ober Italien wieder unter kaiserliche Gewalt zu bringen, musste er, nachdem er die zu einem Bund wiedervereinigte Mehrheit der Städte geächtet und als „Feinde des Kreuzes Christi“ durch einen Bischof hatte exkommunizieren lassen, aus Mangel an Streitkräften zunächst aufgeben (1226) und päpstliche Vermittelung in Anspruch nehmen. 1227 brachte er in Brindisi zum Kreuzzug ein grosses Heer (Italiener, Deutsche, auch Engländer) zusammen, das aber durch eine Seuche vermindert wurde. Er selbst landete, unterwegs erkrankt, zwei Tage nach seiner Abfahrt wieder. Der hochbetagte, leidenschaftliche Papst Gregor Ix. (1227—1241), glaubte nicht an die „echte Not“ des Kaisers und bannte ihn, worauf Friedrich das römische Volk, anfangs mit Erfolg, gegen den Papst
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