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1. Mittelalter - S. 136

1896 - Stuttgart : Neff
Peter von Aragonien, der 1283 zum König Siciliens gekrönt wurde. Nach langen Kämpfen musste Karl Ii. von Neapel und Papst Bonifatius Viii. Friedrich, den jüngsten Sohn Peters, als König von Sicilien anerkennen (1302). Wilhelm von Holland war, nachdem Konrad nach Italien gegangen war, so ziemlich allgemein anerkannt worden, brachte es aber trotz unermüdlicher Thätigkeit nicht zu durchgreifender Regierungsgewalt; er wurde auf einem Feldzuge gegen die Friesen Anfang 1256 erschlagen. Seine Hauptstütze war schliesslich, nachdem u. a. der Kölner sich mit Wilhelms Gegnerin, der von Karl von Anjou unterstützten Margarete von Flandern verbündet hatte, der rasch sich ausbreitende und auch Fürsten und Herren umfassende rheinische (S t ä d t e-) B u n d gewesen. An einen etwas älteren Bund von Mainz (Arnold Waldpode) und Worms, dann auch Oppenheim schloss sich eine Vereinigung mittel- und oberrheinischer Städte an zur Durchführung des Landfriedens, zu gemeinsamem Schutz (besonders Abschaffung ungerechter Zölle) und schiedsrichterlichem Austrag von Streitigkeiten. Mit diesem immer mehr sich ausbreitenden Städtebund gingen geistliche und weltliche Herren eine Landfriedensvereinigung ein, zu billigem Ausgleich der städtischen und der fürstlichen Interessen und schiedsgerichtlicher Entscheidung von Streitigkeiten (1254). Die Städte beschlossen eine Flotte von 600 Kriegsschiffen zu schaffen; Worms und Mainz sollten die Geschäfte des Bundes führen. Den Bund, der sich über das rheinische Gebiet hinaus erstreckte (z. B. Lübeck, Hamburg, Nürnberg, Regensburg), suchte Wilhelm mit Erfolg seiner königlichen Politik und den Reichsinteressen dienstbar zu machen. Nach dem Tode Wilhelms zerfiel aber der Bund, der das Reichsgut in seine Obhut genommen und dessen Glieder sich verpflichtet hatten, keine zwiespältige Wahl irgendwie anzuerkennen oder zu unterstützen, durch die Doppel wähl. Richard von Cornwallis, Bruder Heinrichs Iii. von England, Schwager Friedrichs Ii., erwirkte seine Wahl durch Bezahlung einer gewaltigen Summe an die Kurie, bescheidenerer Summen an geistliche und weltliche Fürsten; eine kleinere Zahl wählte den ebenfalls mit den Staufen verwandten Alfons X. von Castilien. Alfons, dem es bald nur um die Kaiserkrone und Italien zu thun war, kam nie, Richard fünfmal nach Deutschland (1257/58 etwa auf lj/2 Jahre, in Aachen gekrönt; zum letzten-male 1268/69 etwa auf 1 Jahr). Die Gegenkönige überliessen 1263 die Entscheidung, wer der rechte König sei, der Kurie, die jedoch diesen „Prozess“ nie entschied. Hatten die letzten Staufen und König Wilhelm Reichsgut und Reichsrechte verschleudert, so rissen während der „kaiserlosen Zeit“ Fürsten und der niclitfürst- 42. Interregnum 1256—1273.
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