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1. Mittelalter - S. 174

1896 - Stuttgart : Neff
— 174 — Albrecht I. (1298—1308), damals etwa 50 Jahre alt, wurde einmütig noch einmal gewählt und dann gekrönt. Ein tapferer Krieger, kluger Feldherr und gewandter Diplomat, zähen, strengen und sparsamen Wesens, verfolgte er in äusserlich wechselnder Politik das Zie 1, seine Hausmacht zu mehren und seinem Geschlecht die Erblichkeit der Königskrone zu verschaffen. Er war bestrebt, Frieden und Ordnung aufrecht zu erhalten (z. B. ahndete er eine entsetzliche Judenverfolgung im fränkischen Gebiet) und die Gegensätze zwischen Fürsten und Städten auszugleichen. Meissen und Thüringen nahm er als erledigte Lehen für sich in Anspruch: Meissen verpfändete er dem Böhmenkönig, den er schon vor seiner Krönung zum Reichshauptmann hier und im Oster- und Pleisselande ernannt hatte. Albrecht im Bunde mit Frankreich und im Kampfe g'eg’en die rheinischen Kurfürsten. Als Bonifatius Viii. sich weigerte, ihn anzuerkennen (weil er den gesalbten König Adolt getötet habe), schloss Albrecht in engem Bündnis sich an Philipp Iv. von Frankreich an. Eine Heirat zwischen seinem Sohne Rudolf, der alle österreichischen Herzogtümer bekommen und König werden sollte, und Blanka, der Schwester Philipps, der als Wittum die Landgrafschaft Eisass und das schweizerische Freiburg zugesichert wurde, fand nicht den Beifall der geistlichen Kurfürsten, mehr wegen ihrer Abneigung gegen Vererblichung und Erstarkung der Krone und aus Rücksicht auf den Papst als aus Sorge, die damals thatsächlich in französischem Besitz befindliche Freigrafschaft Burgund möchte dem Reich so ganz entfremdet werden. Als Albrecht vollends Holland, Seeland und Friesland nach dem Aussterben des Grafengeschlechtes dem Reiche und sich zusprechen Hess und selbst nach den Niederlanden ging, schlossen die geistlichen Kurfürsten (der neue Erzbischof Diether von Trier ein Bruder König Adolfs) und der Pfalzgraf einen Bund gegen „den Herzog Albrecht von Oesterreich, der nun König von Deutschland lieisst“. Albrecht grilt ernstlich auf eine schon von Rudolf erlassene, von ihm 1298 wiederholte Verordnung zurück, dass alle seit 124;) neu eingeführten Zölle oder Zollerhöhungen abgeschafft werden sollten, und gewann so die Unterstützung der Städte. Rasch warf er seine Gegner nieder (1301—1302). Wegen seines neuen Streites mit Frankreich hatte der Papst gar nicht in diesen Kampf sich eingemischt und erkannte (30. April 1303) Albrecht als den rechtmässigen, zum Kaiser zu erhebenden römischen König an, womit er thatsächlich den Anspruch einer richterlichen Entscheidung und die Forderung, dass Handlungen eines vom Papst
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