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1. Mittelalter - S. 216

1896 - Stuttgart : Neff
— 216 — und heilsnotwendige Wahrheit, es setzte (20 Prälaten, 300 Priester und Doktoren) Eugen als Störer des Kirchenfriedens, Ketzer und Meineidigen (im Juni) ab und wählte Nov. den reichen Amadeus V., ehemaligen Herzog von Savoyen (S. seit 1416 Herzogtum) als Felix V. zum Papst, der nur in der Schweiz und bei manchen deutschen Fürsten und Städten Anerkennung fand. Die Ueberbleibsel des Konzils, dessen letzte Sitzung in Basel 1443 abgehalten wurde, siedelten, nachdem das Geleit von der Stadt gekündigt war, 1448 nach Lausanne über und erkannten 1449 in der Form einer eigenen Wahl den Nachfolger Eugens, Nico laus Y. (1447—55) an. Amadeus hatte schon vorher, französischer Vermittelung folgend, gegen die Ernennung zum Kardinal abgedankt. Papst Pius Ii. (Enea Silvio) 1458—1464 besiegelte den Sieg des Papsttums („Fatalismus“) über die (vorher von ihm vertretene) konzi-liare Idee („Episkopalismus“), indem er die Lehre von der Superiorität derkonzilien als ketzerisch verdammte und die Prager Kompaktaten 1462 aufhob. Albrecht Ii. (1438—1439). Anfänge Friedrichs Iii. Albrecht, Herzog von Ober-und Niederösterreich, nach dem Aussterben des luxemburgischen Mannsstammes kraft des Linzer Erbvertrags und durch seine Gemahlin Elisabeth auch Herr von Böhmen und Ungarn, wurde von den Kurfürsten schliesslich einstimmig (anfangs Gegenkandidat: Friedrich von Brandenburg) März 1438 zum König gewählt. Die Verhältnisse Böhmens, wo er zwar Mitte 1438 feierlich zum König gekrönt wurde, aber bald mit dem Gegenkönig der streng slavisch-utra-quistischen Partei, Casimir von Polen, zu kämpfen hatte, und Ungarns Bedrohung durch die Türken machten es ihm unmöglich, persönlich die Reichssachen in die Hand zu nehmen. Auf der Rückkehr vom türkischen Feldzug erlag er der Ruhr Okt. 1439 (42 Jahr alt). Mit ihm begann die bis zum Ende des alten Reiches nur einmal unterbrochene Reihe der habsburgischen Könige. Zum Nachfolger wurde 2. Februar 1440 Albrechts Vetter Friedrich gewählt und Mitte 1442 gekrönt; er war mit seinem Bruder Albrecht Herr von Innerösterreich (Steiermark, Kärnten, Krain und die Südmarken), Vormund Sigmunds von Tirol und Vorderösterreich (bis 144(5) und bald darauf auch des nachgeborenen Sohnes Albrechts, Ladislaus, für die Herzogtümer Oesterreich (bis 1452). Friedrich (1440 98) war kein Maiin entschiedenen und raschen Handelns, vor allem kein Kriegsmann; aber Meister in diplomatischem Hinhalten. Phlegmatisch oft die Aufgaben und Bedürfnisse der Gegenwart vernachlässigend, war er von festem Glauben an eine grosse Zukunft seines Haiases erfüllt. Den Verhältnissen und Interessen des Reichs gegenüber, die einen Mann von beson-
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