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1. Mittelalter - S. 219

1896 - Stuttgart : Neff
— 219 — (Brussa 1326 Hauptstadt). Urchan 1326—1359 eroberte Nicomedia und Nicäa, überhaupt alle noch byzantinischen Besitzungen jenseits des Bosporus, sowie durch Besiegung kleinerer nrahammedanischer Fürsten Mysien und Ionien. Er schuf in den Janitscharen, die aus gefangenen oder als Tribut eingezogenen Christenjünglingen gebildet und ergänzt wurden, ein stehendes Fussvolk. Nach vielen Raubzügen zur See wurde Gallipoli und der ganze Cher-sones 1356 erobert. Mur ad I. (1359—1389) eroberte ganz Thrakien, machte das 1361 eingenommene Adrianopel 1365 zur Residenz, brachte die ändern türkischen Fürsten Kleinasiens, darunter den Sultan von Karaman in Abhängigkeit und fiel, si egr eich über ein fünffach überlegenes Heer der Fürsten von Serbien und Bulgarien (seit 1376 tributpflichtig), Bosnien, Albanien, der Walachei und der Herzegowina in der Ebene vonkossöwa (Amselfeld). Sein Sohn Bajgsid 1389—1403, der „Blitz“, liess noch auf dem Schlachtfeld seinen jüngeren Bruder ermorden. Er machte Serbien von neuem und die Walachei zins- und kriegspflichtig und den kleinen Rest d.es byzantinischen Kaisertums durch Ausnützung des Bruderzwists in der kaiserlichen Familie von sich. abhängig, so dass er mit byzantinischer Hilfe der letzten christlichen Herrschaft in Kleinasien ein Ende bereitete; Bulgarien kam unter unmittelbare osmanische Herrschaft. Makedonien und Thessalien wurden ganz, Griechenland zum Teil erobert. Ein grosses von Sigmund geführtes Kreuzzugsheer (worunter viele französische Grafen, Ritter und Söldner; von Deutschen u. a. zwei Zollern und der Kurfürst von der Pfalz), das zuchtlos und durch einige Erfolge übermütig geworden war, schlug Bajesid bei Niko-polis (Sept. 1396) bis zur Vernichtung, worauf er auch Bosnien und Rumänien unterwarf. Die seldschukischen Emirate in Kleinasien wurden im wesentlichen beseitigt. Er war im Begriff, dem Reste des byzantinischen Reiches ein Ende zu bereiten; da stiess er mit Timur-Lenk zusammen, der bei der Einnahme von Siwas einen Sohn Bajesids hatte töten lassen (1400). Timur der Lahme, einem der 4 grossen Geschlechter des Reiches Dschagatai angehörig, brachte 1363—69 vor allem durch Unterstützung der islamischen (schiitischen) Kirche und Geistlichkeit Transoxanien (Residenz: Samarkand und Bochara) unter seine Herrschaft,, wo er dann eine absolute theokratische Herrschaft einrichtete; er eroberte hierauf Turkestan, Khorasan, Iran, bewirkte durch wiederholte Kämpfe den Zerfall von Kiptschak und eroberte auf einem Kriegszuge, unter dem vor allem die dortigen Muhammedaner litten (1398), Indien bis zum Ganges. Von Siwas hatte er sich nach Syrien gegen die mamelukisehen Sultane Aegyptens gewandt, die er bei Aleppo und bei Damaskus 1401 schlug. Nach Plünderung Bagdads rückte er wieder nach dem Nordwesten und schlug Bajesid, indessen Heer sich auch Serben befanden, bei Angora 1402. Bajgsid starb in der Gefangenschaft nach 9 Monaten, Timur 1405, im Begriff, China, wo 1370 die mongolische Herrschaft abgeworfen worden war, anzugreifen oder wenigstens Turkestan gegen einen chinesischen Angriff zu schützen. Sein Reich zerfiel rasch, dagegen eroberte sein Urenkel Bober, ursprünglich Beherrscher der Gebiete zwischen Samarkand und dem Indus, Indien bis zum Ganges und wurde der erste Grossmogul von Dehli (1529). Das osmanische Reich wurde auch noch durch zehnjährigen Bruderkrieg der drei Söhne Bajesids erschüttert. Aber das uneinige Abendland benützte dies nicht. 1413 machte sich Muh am me d I., von Manuel unterstützt, durch Besiegung und Erdrosselung seines Bruders Musa zum Alleinherrscher. Er wurde der zweite Gründer des Reiches. Um Kräfte zu sammeln, hielt er Freundschaft mit Byzanz. Ein für ihn unglücklicher Seekrieg mit Venedig, 1415—17, endete mit einem nicht ungünstigen Frieden. Der Kampf gegen den walachischen Fürsten, der den Tribut' Verweigerte, führte zum Zusammenstoss mit Sigmund, der die Einfälle osmanischer Kriegshaufen in
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