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1. Der Unterricht in der Geschichte - S. 12

1893 - Delitzsch : R. Pabst
12 Luther, der große Reformator. reichen, sondern gefangen nehmen und vor den Kaiser bringen. Allein der Kurfürst Friedrich ließ den frommen Gottesftreiter nach der Wartburg bringen, damit er vor des Kaisers Verfolgung sicher sei. Hier übersetzte er die Bibel ins Deutsche. Als aber Unruhen in Wittenberg ausbrachen, ließ er sich nicht länger halten. Er eilte hin und stellte die Ordnung wieder her. Immer mächtiger breitete sich jetzt die Reformation aus, weder geistliche uoch weltliche Fürsten konnten sie dämpfen. e) wie Luther ein frommer Familienvater war. Seit dem Jahre 1525 lebte Lnther mit seiner Gemahlin Katharina in glücklichster Ehe. Katharina war im Kloster Nimptschen bei Grimma erzogen worden. Luther nannte sie nicht anders, als seine liebe Käthe. Die Ehe war mit sechs Kindern gesegnet, von denen zwei vor den Eltern starben. Luther hielt seine Kinder streng, wiewohl er sie sehr lieb hatte. Jeder kennt den herzigen Brief, den er von Kobnrg aus an seinen kleinen 'Sohn „Hänschen" schrieb. Wie schmerzbewegt sehen wir ihn am Sterbebette seines zwölfjährigen geliebten Magdalenchens stehen! „Liebes Len-chen", sagte er zu seinem sterbenden Töchterchen, „du möchtest gern bei deinem irdischen Vater hier bleiben, möchtest wohl aber auch geru zu deinem himmlischen Vater ziehen?" „Ja", sagte Lenchen mit brechender stimme, „ja, Herzensvater, wie Gott will!" Bald daraus entschlummerte das Kind. Luther drückte ihm die Augen zu und wandte sich tröstend an die schluchzende Mutter und an die teilnehmenden Freunde mit den Worten: „Ich bin dem Fleische nach recht traurig, aber dem Geiste nach bin ich fröhlich, haben wir doch einen Heiligen gen Himmel gesandt. 0, hätten wir doch einen solchen Tod! Solch' Ende möchte ich aus diese Stunde annehmen. Wer so stirbt, der stirbt wohl!" d) Wie Luther gestorben ist. In: Alter hatte Luther unter heftigen gichtischen Schmerzen zu leiden. Auch erblindete er auf eiuem Auge. 1546 reiste er auf die Eiuladuug der Grafen von Mansfeld nach Eisleben, nm einen in der gräflichen Familie ausgebrochenen Vermögensstreit zu schlichten. Bei Halle war die Saale ausgetreten, weswegen die Reise sich um drei Tage verzögerte. Im Hause seines freundes Dr. Jonas, der Pfarrer an der Marienkirche zu Halle war, fand er herzliche Aufnahme. Müde und lebenssatt kam Luther in Eisleben an. Tie Grafen von Mansfeld ließen sich zu seinem großen Schmerze nicht einigen, wie sehr er auch vermittelnd auftrat. Mehr und mehr fühlte der Gottesmann sein Ende herannahen. Er sagte: „Ich bin hier in Eisleben geboren, wie, wenn ich hier sterben sollte ?" In der Nacht vom 17. zum 18. Februar stauben alle feine Sieben um ihn her. Gegen Mitternacht befiel den Kranken eine heftige Brustbeklemmung. Nachdem er sich etwas erholt hatte, sprach er zu Dr. Jonas: „Betet zu unserm Gott für sein Evangelium, daß es ihm trohl gehe." Früh drei Uhr rief er dreimal hinter einander: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist, dn hast mich erlöset, iw treuer Gott!" Ta rief ihm Dr. Jonas zu: „Ehrwürdiger Vater, wollt ihr auf die Lehre, die ihr verkündigt habt, beständig bleiben?" Er ant-
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