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1. Der Unterricht in der Geschichte - S. 14

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Mühlberg und Magdeburg. Kaiserlichen erspähten vergeblich einen Übergang. Da fiel ihnen ein Bauer in die Hände, welcher eine Furt über die Elbe wußte. Es war an einem Sonntagmorgen. Dichter Nebel lag über dein Flusse. In der Dämmerung gelang es den Kaiserlichen, den Sachsen einige Boote wegzunehmen, die zum Übersetzen der Söldner benutzt wurden. Der Kursürst, der das kaiserliche Heer uoch fern glaubte, befand sich in der Kirche, als man ihm die Melduug überbrachte, der Feiud rücke au. Sofort befahl er feinem Heere aufzubrechen, während er erst das Ende der Predigt abwartete. Dann eilte er von dannen in der Hoffnung, feine Hauptstadt Witteuberg noch zu erreichen. Aber in der Lochaner Heide wurden die Sachsen von den Kaiserlichen angegriffen und geschlagen, nur wenige entkamen. Der Kurfürst, der bis zum letzten Augenblicke sich tapfer gewehrt hatte und im Gesicht und am Hals verwundet war, geriet in die Gefangenschaft. Man führte ihn vor den Kaiser, der ihn mit Stolz und Härte empfing. Der Kurfürst bat um ein fürstliches Gefängnis. „Wohl," war die Antwort, „Ihr sollt gehalten werden, wie Ihr es verdient habt." Ter Kaiser ließ sogar dem Kurfürsten das Todesurteil sprechen, das er, weil einige deutsche Fürsten Einspruch erhoben, in ewiges Gefängnis umwandelte. Seine Erblande aber mußte Johann Friedrich an seinen falschen Vetter Moritz abtreten. 14. Die Zerstörung Magdeburgs (10. [20.] Mai 1631). Wie Tiuys Kriegsbeute gehaust haben. Ein Hans auf dem „breiten Weg" in Magdeburg trügt die Inschrift: „Gedenke des 10. Mai 1631." Das ist ein schrecklicher Tag für die Magdeburger gewesen. Schon seit Wochen hatte General Tilly die Stadt belagert. In ihrer Not wandten sich die Magdeburger an den Schwedenkönig Gustav Adolf, der Hilfe zu bringen versprach. Um den Entsatz Magdeburgs ohne Sorge für seine Rückzugslinie ausführen zu können, suchte Gustav Adolf die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen zu einem Bündnisse zu bewegen. Die langen Unterhandlungen hielten den König auf; darüber fiel Magdeburg. Tilly hatte in Erfahrung gebracht, daß Gustav Adolf Magdeburg entsetzen wolle. Daher kam ihm alles darauf au, die Stadt zu gewinnen, ehe der Schwedeukonig herangerückt war. Zum Schein ließ er die Kanonen abfahren, und es sah aus, als sei er gesonnen, die Belagerung auszugeben. Was er beabsichtigte, geschah: Die Magdeburger wurden sorgloser. Am 10. (20.) Mai früh 7 Uhr eröffnete Tilly den Sturm aus die Stadt. Noch trieb der Kommandant Falkenberg mit feiner Besatzung den Feind zurück, doch der wachsenden Übermacht unterlag er, er fiel im Straßenkampfe. Nun zündeten bic Kaiserlichen die Stadt an. Die wilden Scharen gebärdeten sich wie Tiger. Sie plünderten und raubten und mordeten groß und klein, alt und jung. Herzzerreißenbes Geschrei der Gemißhnnbeltcn und burnpses Röcheln der Sterbenden erfüllte die Luft. Abends war das
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