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1. Der Unterricht in der Geschichte - S. 59

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Entartung der Römer. °y 20. Entartung der Römer. a) Noms Verfall. Durch die glücklich geführten Kriege wuchs der Reichtum der Großen. Ihre Tafeln waren mit den teuersten Speisen und Getränken besetzt. Bis auf den heutigen Tag werden noch die „lukullischen Genüsse" erwähnt, nach einem Feinschmecker Lukullus, dessen „einfache" Mahlzeiten täglich wenigstens 50 000 Mark kosteten. Der Reichtum führte mit der Genußsucht zur Verweichlichung und Lasterhaftigkeit. Der Ackerbau lag gänzlich darnieder, denn niemand mehr wollte arbeiten. Neben schwelgendem Reichtum gab es bittere Armut. b) Sklavenunwesen. Einzig und allein lag die Arbeitslast aus den Sklaven: selbst der ärmste römische Bürger hielt sich einen solchen. Groß war ihre Anzahl in einem vornehmen Hause. Beim Ausgehen ober Ausfahren sah mau als Prunk ein großes Sklavengefolge. Ev gab auch gebildete Sklaven. Sie waren gelehrte Leute, die ihre unwissenden Herru oft unterrichten mußten. Nur Fremde, namentlich Kriegsgefangene, machte man zu Sklaven. Ihre Lage war meist sehr traurig. Sie durften nicht reden und zufällige Dinge, wie Husten und Niesen, wurden mit Schlägen bestraft. Am schlechtesten hatten es die Landsklaven, die das Feld bebauen und Steine brechen mußten, wobei sie von den hartherzigen Aufsehern mit der Peitsche angetrieben wurden. Biele der Unglücklichen, bieder Flucht verdächtig schienen, trugen Halseisen, Handschellen und Fnß< fetten. Wurde' ein Flüchtling ergriffen, so erfolgte die Brandmarkung durch Einbrennen des Buchstaben F aus die Stirn. Gewillige und babei schlaue Sklaven verstauben es, auf erlaubte und nicht erlaubte Weise sich ein kleines Vermögen zu erwerben, mit dem sie sich loskaufen konnten. Befonbcrs verbienstvolle Sklaven bekamen ans feierliche Weise die Freiheit geschenkt. c) Volksbelustigungen. Von den Sklaven wurden auch viele zu Gladiatoren ausgebildet, d.h. zu Männern, die in Fechterschulen regelrecht fechten lernten. Man wollte das Vergnügen haben, von sicheren Sitzen aus förmliche Schlachten schlagen zu sehen. Gewöhnlich fanden die Gladiatorenkämpfe auf dem Forum (Marktplatz) statt, später in dem eigens zu diesem Zweck erbauten Kolosseum. Der Kampfplatz der Gladiatoren hieß Arena. Diejenigen, welche sich durch Körpergewandtheit hervorthaten, fanden hohe Verehrung. Selbst Dichter feierten sie in Liedern. Das reizte in der Folge höher stehende Männer, in die Arena hinabzusteigen. Nun galt der Gladiatorenberuf als kein schimpflicher mehr. Aus den Sklaven gewann man ferner Tierkämpfer. Die Kaiser ließen Elefanten, Löwen und Bären in die Arena bringen, welche von den Tierkämpfern erlegt werden mußten. Bon einem derartigen Fechterfpiele wird berichtet, daß 18 Elefanten, 500 Löwen und 410 andere wilde Tiere getötet worden feien. Wieviel Menschen dabei
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