Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Der Unterricht in der Geschichte - S. 146

1893 - Delitzsch : R. Pabst
146 Friedrich Ii., der Große. hart ausgescholten. Als aber her König von leichtsinnigen Handlungen ! seines Sohnes hörte, fiel er in seiner Erregtheit über den siebzehn-» jährigen.prinzen her und schlug ihn vor aller Angen blutig. Von nun an war Friedrichs Entschluß gefaßt: er wollte nach England fliehen, das damals seinem Vater feindlich gesinnt war. Aus einer : Reise des Königs nach Süddeutschland gedachte er mit seinem Freunde- 1 Katte die Flucht auszuführen. Da fiel ein Bries, der den Fluchtplan enthielt, dem König in die Hände. Sofort ließ er den Prinzen in sichern Gewahrsam nehmen und nach Küftriit bringen. Hier wurde j Friedrich mit der größten Strenge behandelt. Niemand durfte mit ihm | sprechen. Die Flöte und alle Bücher waren ihm vorenthalten. Aus' I Befehl des Königs sollte Katte vor des Prinzen Augen hingerichtet !; werden. Alle Bemühuugeu, Katte am Leben zu erhalten, waren um- j sonst. Ohnmächtig sank Friedrich zusammen, als er seinen Freund zum Tode schreiten sah. Der Feldprediger Müller überbrachte ihm die letzten : Grüße und zugleich die Bitte des Sterbenden, Friedrich möchte sich zu -wahrer Buße führen lassen und sich seinem Vater unterwerfen. b) Volle Aussöhnung. Friedrich war erschüttert und öffnete den ' geistlichen Ermahnungen des liebevollen Feldpredigers sein Herz. Dieser" i sandte einen Bericht von der Sinnesänderung des Prinzen ein, hieraus -wandelte der König den strengen Arrest in eine gelindere Strafe um. j j Friedrich mußte aber geloben, „dem Willen des Königs wie ein treuer. j Sohn und Unterthan nachzuleben". Zu seiner Freude erhielt er deiv f Degeu zurück. Nun arbeitete er nach seines Vaters Befehl in der Kriegs- r und Domänenkammer und erhielt abends Unterricht in einzelnen Zweigen r der Verwaltung. Die weiteren günstigen Berichte über Friedrich bewogen den König,! seinen Sohn in .Küftriit zu besuchen. Friedrich fiel seinem Vater zu f Füßen und bat ihn unter Thränen um Verzeihung. Der König mar] sichtlich gerührt, er umarmte und süßte ihn vor allen Leuten. Sdod) j erklärte er, Friedrichs Lehrzeit fei noch nicht beendet, der Prinz müsse ;: sich noch über Ackerbau, Viehzucht und Brauwesen unterrichten. Große Freude bereitete es Friedrich, als er zur Hochzeit feiner geliebten Schwester Wilhelmine eingelaben würde. Weber Mutter noch Schwester wußten ■ bavon. Friedrich trat in den Hochzeitssaal ein, bleich und ernst. Mutter ’ und Schwester eilten auf ihn zu und umarmten ihn unter heftigem Schluchzen. Der König und alle Anwesenden waren tief ergriffen. Um feinen Vater gänzlich zu versöhnen, willigte Friedrich ein, die; ihm zugedachte Prinzessin Elisabeth von B r a u n s ch w e i g zu ehelichen, jj Leider hat Friedrich kein Familienleben mit ihr geführt, obgleich er die - ■ edle Elisabeth hoch achtete. Als Zeichen seines Wohlwollens kaufte der König seinem Sohne das Schloß R h e i n s b e r g bei Ruppin. Hier verbrachte Friedrich im Kreise seiner Freunde die glücklichsten Tage seines ^ Lebens.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer