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1. Der Unterricht in der Geschichte - S. 201

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Sorge für das Wohl der Arbeiter. 201 Herstellung des deutschen Reicbes für die deutsche Nation auch nach innen das Wahrzeichen deutscher Größe sein. Möge dem deutschen Reichskriege, deu wir so ruhmreich geführt, ein nicht minder glorreicher Reichsfrubcu folgen. Das walte Gott!" Der Reichstag hatte zunächst die Verfassung des deutschen ^neiches zu beraten und festzustellen. Das deutsche Reich besteht aus 26 Staaten. Der jedesmalige König von Preußen führt den Titel: „Deutscher-Kaiser." Der deutsche Kaiser beruft deu Reichstag, eröffnet, vertagt und schließt ihn. Er verkündet die Reichsgesetze und ernennt die Reichsbeamten. Mit Zustimmung des Bundesrates hat er als oberster Kriegsherr das Recht, Krieg zu erklären und Frieden zu schließen. Die Reichsgesetzgebung wird durch den Bnlidesrat und den Reichstag ausgeübt. Der Bundesrat besteht aus den Vertretern der Bundesfürsten. Deu Vorsitz sührt der vom Kaiser ernannte Reichskanzler. Alle den: Reichstage zugehenden Gesetze hat der Bundesrat vorzuberaten. Der Reichstag geht aus allgemeinen und direkten Wahlen hervor. e) Reiche Friedensarbeit. Was Kaiser Wilhelm seinem Volke versprochen, hat er gehalten: das deutsche Kaiserreich ist eiu Reich des Friedens geworden. Es war sehr natürlich, daß die Franzosen den Gedanken an „Revanche" nicht fallen lassen würden. Daher mußte die Wehrkraft, Tüchtigkeit und Schlagfertigkeit der deutschen Kriegsmacht zu Wasser und zu Lande gefördert werden. Durch die Einführung neuer Maße, Gewichte und Münzen in ganz Deutschland ist der Verkehr in den einzelnen Bundesstaaten bedeutend erleichtert worden. In ganz Deutschland, mit Ausnahme Bayerns und Württembergs, kam das Post- und Telegraphenwesen unter kaiserliche Verwaltung. Das Eisenbahnwesen erfuhr einheitlichere Gestaltung, desgleichen die G e r i ch t s v e r s a s s it n g. Zur Hebung des Handels wnrde der Ems-Jadekanal gebaut und der Nord-Ostseekanal in Angriff genommen. Durch Anlegung von Kolonie e n in Afrika kamen dem deutschen Lunde neue Besitztümer zu. Kurz nach dem Kriege blühte das Großgewerbe mächtig empor, während das Kleingewerbe einging. Manch „kleiner" Handwerksmeister wurde Lohnarbeiter, weil er als solcher mehr Geld verdiente. In dieser Zeit, (Gründerzeit von 1871—187 3) wurde in den großartigen, neu gegründeten Fabriken ein Übermaß meist billiger und schlechter Ware erzeugt, die keilten Absatz mehr sand. Da kam der große „Krach" und mit ihm der Stillstand der Geschäfte, wodurch viele Arbeiter brotlos wurden. Es traten Volksversührer aus, welche die Unzufriedenheit unter den Arbeitern schürten, und selbst besser Gesinnte ließen sich verleiten, in das Lager der Umstürzler überzugehen, einer Volkspartei, die weder Ehrfurcht vor Gott, noch Achtung vor Menschen besitzt. Da die Zertrümmerung der „alten Gesellschaft" das Ziel der Umstürzler ist, meinten zwei elende Geschöpfe, dasselbe lasse sich am leichtesten erreichen durch Ermordung des deutschen Kaisers. Deshalb erfolgten
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