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1. Der Unterricht in der Geschichte - S. 204

1893 - Delitzsch : R. Pabst
204 Das Dreigestirn. Sohnes sehr getrübt. Wer zählt wohl die Thränen, die die greise Fürstin in dem Trauerjahre 1888 geweint hat! Als der schwer leidende Friedrich in seine Heimat zurückkehrte, seinen Herrscherpflichten zu genügen, fuhr die verwitwete Kaiserin zu seiner Begrüßung nach Charlottenbnrg. Welch' Wiedersehen! Stumm, bitterlich weinend, kniete der todkranke Sohn neben dem Stuhl der Mutter, sein Haupt in ihren Schoß bergend. Ach, schon nach 99 Tagen stand die tiefgebeugte Greisin ani Sterbelager ihres Sohnes! Still und gottergeben ertrug sie ihr schweres Los. Von jetzt an blieb ihre einzige Sorge ihren Vereinen und den Armen und Kranken gewidmet. Bei Besuchen der kaiserlichen Familie bereitete es ihr Freude, dem lebhaften Spiele der kleinen Prinzen zuzusehen, die ein großes Vergnügen darin fanden, den Rollstuhl ihrer Urgroßmutter umherfahren zu dürfen. 9cach kurzer Krankheit entschlief die Kaiserin Augusta saust und scl merzlos am 7. Januar 1890. Tie sterblichen Überreste wurden nach Charlottenbnrg überführt. Dort im Mausoleum ruht sie an der Seite ihres vorausgegangenen großen Gemahls. 54. Das Dreigestirn. Unter den Männern, welche Kaiser Wilhelm I. in seinen Bestrebungen unterstützten, leuchtet das Dreigestirn hervor: Bismarck, R o o n , M o l t k e. Sie haben gleichen Anteil an dem Wiederaufbau dt1:? deutschen Reiches, den König Wilhelm einst in folgender Ansprache trefflich schilderte: „Sie, Kriegsminister von Roon, haben uns das Schwert geschärft; Sie, General von Moltke, haben es geleitet, und ^ie, Graf von Bismarck, haben feit Jahren durch die Leitung der Politik Preußen auf feinen jetzigen Standpunkt gebracht." a) iltr ft ferne Ceitker. Otto v. Vismarck-Schönhansen ist am 1. April 1815 als der Sohn eines Rittmeisters auf dem Ritter-gute Schön Hansen a. d. Elbe geboren. Nachdem er in Berlin das Gymnasium besucht und in G ö t ti n g e n' die Rechte studiert hatte, arbeitete er bei den Regierungen zu A a ch e n und Potsda m. Im Jahre 1847 zum Abgeordneten der altmärkischen Ritterschaft gewählt, trat er in dem ersten vereinigten Landtage auf, wo er durch die Klarheit und Kühnheit feiner Rede Aufsehen erregte. Friedrich Wilhelm Iv. erwählte ihn zum Gesandten beim Bundestage in Frankfurt a. M. Von Anfang an strebte Bismcrck nach der Gleichstellung Preußens mit Österreich. Aber die damalige österreichische Regierung führte nur im (Sinne, das aufstrebende Preußen in jeder Weise niederzudrücken. Jetzt stand es in Bismarcks eisernem Willen fest, soviel au ihm liege, Preußen dieser unwürdigen Stellung zu entziehen. Als Gesandter in Petersburg und dann als Botschafter in Paris fand er Gelegenheit, tiefen Einblick in die Politik zu gewinnen.
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