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1. Der Unterricht in der Geschichte - S. 213

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Kaiser Wilhelm Ii. 213 wurde Prinz Wilhelm auch in die Civilverwaltung eingeführt. Er arbeitete zuerst im auswärtigen Amte und dann im Finanzministerium. b) Kraftvolle Herrscherttmigkeit. Am 15. Juni 1888 bestieg Kaiser Wilhelni Ii. den Thron. Als Kriegsherr erließ er einen Erlaß an die Armee und als Landesherr einen solchen an das Volk. Beide waren in einem Tone gehalten, der von Herzen kam und zu Herzeu ging. In dem Erlaß: „A n m ei u V ol k!" gelobte er: „Ans den Thron Meiner Väter berufen, habe Ich die Regierung im Ausblicke zu dem Könige aller Könige übernommen und Gott gelobt, nach dem Beispiel Meiner Väter Meinem Volke ein gerechter und milder Fürst zu fein, Frömmigkeit und Gottesfurcht zu pflegen, den Frieden zu schirmen, die Wohlfahrt des Landes zu fördern, den Armen und Bedrängten ein Helfer, dem Rechte ein treuer Wächter zu fein." Wie fest das deutsche Reich gegründet ist, läßt sich daraus erseheu, daß, als der 29jährige Kaiser Wilhelm zum ersten Male den deutschen Reichstag eröffnete, die deutschen Fürsten der Feierlichkeit beiwohnten. Und mit welchem Jubel wurde der Kaiser bei seinen Besuchen an den deutscheu Fürstenhöfen begrüßt! Das war eine Belehrung für das Ausland, welches nach Kaiser Wilhelms I. Tode eine Lockerung des deutschen Zusammenhalts voraussehen wollte. Seine Friedensliebe hat Kaiser Wilhelm aller Welt in den anstrengenden Besuchsreisen bekundet. Soviel steht fest, Kaiser Wilhelm vermeidet den Krieg, so lange es geht, er fürchtet aber auch den Kampf nicht, und sei es ein Kampf auf Leben und Tod. Daher ist fein Bestreben daraus gerichtet, die Wehrkraft zu Wasser und zu Lande zu erhöhen und sich möglichst oft von den Leistungen feiner Truppen zu überzeugen. Unausgesetzt ist er thätig, er nimmt jede Gelegenheit wahr, sich in den Provinzen umzusehen. Verschiedene Städte unserer Provinz haben sich seines Besuches erfreut. Als Schirmherr des evangelischen Glaubens vollzog er 1892, den 31. Oktober, die Weihe der wiederhergestellten Schloßkirche zu Wittenberg. In jeglicher Beziehung erweist er sich als ein Förderer der Künste und Wissenschaften. Überall legt er die bessernde Hand an. Wenn es gilt, sittlich verwahrloste Zustände zu beseitigen, ist er der erste, der kräftigen Anstoß dazu giebt. Auf verschiedenen Gebieten strebt er Reformen an. Seine Fürsorge für die Arbeiter zeigt sich in der von seinem Großvater begonnenen. und unter ihm fertig gestellten Arbeiter alters-, Arb eiterunfall- und In validitätsversicher nng. Zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern sucht er den Frieden zu pflegen. Es ist ihm gelungen, durch persönliche Vermittelung einen broheuben Aus-staub der rheinischen Bergarbeiter zu beseitigen. Zur besseren Sicherstellung der deutschen Küsten erwarb er von Euglanb die Insel Helgolanb (1890). Bei Besitznahme dieser Insel strahlten ihm weithin die Worte entgegen: „ Helgolanb grüßt bich, Kaiser!"
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