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1. Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen - S. 11

1884 - Köln
— 11 — wußte, daß er mit seinen Deutschen gegen die festen Stellungen der Römer nichts ausrichten konnte, deshalb lockte er diese aus ihren Kastellen in den Teutoburger Wald, wo ein Volksstamm an der Weser zum Schein eine Empörung anfing. Es war im Spätherbst des Jahres 9 n. Ehr., als das römische Heer unter Varus dorthin aufbrach. Fast schien es, als sei der Himmel den Deutschen günstig, es regnete und stürmte fürchterlich, so daß die römischen Soldaten kaum fortkommen konnten. Als sie weit genug im Walde waren, fielen die Deutschen unter der Anführung des tapferen Hermann über sie her und bereiteten ihnen nach dreitägigem Kampfe einen vollständigen Untergang. Varus stürzte sich ans Verzweiflung in sein Schwert und starb. Unter den Cheruskern befand sich ein Fürst, namens Segestes, der es mehr mit den Römern als mit seinen Landsleuten hielt. Er hatte auch deu Varus vor Hermann gewarnt, aber vergeblich. So sehr Hermann von Segestes gehaßt wurde, so sehr wurde er von dessen Tochter Thusnelda geachtet und geliebt. Gleich nach dem Siege im Teutoburger Walde entführte Hermann seine Braut und vermählte sich mit ihr.*) Segestes ab erbrachte Thusnelda wieder in seine Gewalt und hielt sie auf einer Burg in Gefangenschaft. Hermann belagerte nun die Burg, um seine Gemahlin zu befreien. In dieser Bedrängnis sandte Segestes an Germaniens um Hülfe. Dieser erschien, befreite Segestes und benutzte diese Gelegenheit, an Hermann Rache zu nehmen. Er nahm Thusnelda gefangen und führte sie mit ihrem Söhnchen fort nach Rom, wo sie dem Volke zum Spotte den Einzug der Truppen auf einem Wagen mitmachen mußte. Hermann stürmte verzweifelnd durch das Land und rief die Cherusker zum Kampfe auf, aber erbrachte seine Gemahlin nie wieder heim. Sie wurde mit ihrem Kinde von Rom nach Ravenna geschafft. Ihr ferneres Schicksal ist unbekannt. Hermann sah sie nie wieder.**) 4. Dellcba. Durch den Sieg Hermanns über die Römer hatten die Deutschen ihre Kraft kennen gelernt. Sie hätten die Macht *) Vergleiche „Thusnelda" von Klopstock. **) Vergleiche „Thusnelda in Ravenna" von Prossel.
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