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1. Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen - S. 25

1884 - Köln
— 25 — dem Vater auf die Jagd gingen oder in den Krieg zogen, blieben die Töchter zu Hanse und saßen am Webstnhl oder beschäftigten sich mit Rocken und Spindel. Ihr Vater verschenkte oft friesische Leinwand und andere Webearbeiten an fremde Fürsten. Die fränkischen und friesischen Frauen wareu in Verfertigung derselben sehr geschickt. Nicht bloß die Töchter Karls d. Gr. trugen selbstgewebte Kleider, auch ihr Vater wollte nur Hemden, von den fleißigen Händen seiner Töchter gefertigt. Was sie von ihren Arbeiten nicht selber benutzten, gaben sie den Armen oder den Geistlichen zum Gebrauche in der Kirche. Karl d. Gr. beschloß sein thatenreiches Leben im Kreise seiner Familie im Alter von 72 Jahren. Mitten im Dome zu Aachen liegt eine Marmorplatte, worauf geschrieben steht: „Hier ruht Carolus magnus." U)ie das erste deutsche Reich entstand. Der Sohn und Nachfolger Karls d. Gr., Ludwig der Fromme, war zwar ein gutmütiger Fürst, aber er besaß lange nicht die Willens- und Geisteskraft seines Vaters. Er machte zunächst den Fehler, das große fränkische Reich schon zu seinen Lebzeiten unter seine drei Söhne Lothar, Pippin und Ludwig zu teilen. Dadurch wurde die Einigkeit und auch die Kraft des Reiches sehr geschwächt. Nach dem Tode seiner ersten Gemahlin heiratete Ludwig die schöne Judith, die Tochtere iues bayrischen Markgrafen. Diese wußte ihren Gemahl zu bestimmen, obige Teilung zu guusteu ihres Sohnes Karl, der später den Beinamen der Kahle erhielt, abzuändern. Diese neue Teilung wollten Lothar und Pippiu sich nicht gefallen lassen; sie zogen gegen den Vater in den Krieg und nahmen ihn gefangen. Ludwig befreite ihn zwar aus der Gefangenschaft, hielt auch später mit Pippin gegen Lothar, als dieser den Vater zu schimpflich behandelte; als aber nach dem Tode Pippins Karl der Kahle den andern Söhnen nochmals vorgezogen wurde, erhob sich auch Ludwig gegen den Vater. Es kam aber nicht zum Kriege, weil Ludwig d. Fr. inzwischen starb. (840.) Jetzt setzten die Söhne den Krieg unter einander fort, bis sie sich endlich i. I. 843 in dem Vertrage zu Verdun einigten. Darin erhielt
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