Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen - S. 56

1884 - Köln
— 56 — Königs war das Tabakrauchen. Er stiftete sogar eine besondere Gesellschaft von Rauchern, mit' denen er sich abends unterwiest: das sogenannte Tabakskollegium. Die Hauptstärke des Staates, meinte der König, bestehe in einem großen und tüchtigen Heere. Deshalb vermehrte er dieses bis auf 83000 Mann, und kein anderes in Europa war so gut ein-exerciert wie das preußische. In Potsdam schuf er ein Regiment ans lauter Riesen, die er sich aus aller Herren Ländern kaufte. Die Königin, Sophie Charlotte, war in manchen Dingen ganz anderer Gesinnung als ihr Gemahl, namentlich in Bezug auf die Erziehung des Kronprinzen Friedrich. Während der Vater aus ihm einen tüchtigen Soldaten machen wollte, war die Mutter mehr auf seine Ausbildung in den Künsten und Wissenschaften bedacht. In der ersten Zeit übernahm sie selbst die Erziehung desselben, dann verschaffte sie ihm eine französische Lehrerin und einen Musiker, der den Kronprinzen im Flötenspiel unterwies. (Quanz.) Fritz selbst hatte auch mehr Freude am Studieren als an den harten militärischen Übungen, die ihm sein Vater auferlegte. Das merkte dieser auch wohl und dachte sogar daran, Fritz von der Thronfolge auszuschließen. Die all-zustreuge Behandlung des Vaters erbitterte den Kronprinzen derart, daß dieser mit seinen Freunden Keit und Katte die Flucht ergriff und nach England wollte: Fritz wurde aber ergriffen und iu Küstrin sieben Jahre in Gefangenschaft gehalten, bis er sich in allem dem Willen des Vaters fügte. Dann kehrte er zurück und wohnte bis zu seiner Thronbesteigung auf dem Schlosse Rh ein sb erg, wo er sich nur den Studien hingab. 4 V König Friedrich Ii. als Kriegsheld. Friedrich Ii., welcher 1740 den preußischen Thron be-stieg, nahm sich vor, sein Land groß und unabhängig zu machen. Dies konnte nur geschehen durch glückliche Kriege, und dazu fand sich bald Veranlassung. Preußen hatte nämlich durch einen mit dem Kurfürsten I o a ch i m Ii. abgeschlossenen Erbvertrag Ansprüche auf die schlesischen Fürstentümer Liegnitz, Brieg und Wohlau. Diese hatte jedoch Österreich in Besitz genommen, und Friedrich
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer