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1. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 4

1881 - Breslau
— 4 — die Feigen aber kämen in das kalte Nebelheim zur Totengöttin. Die Toten verbrannte man nach heidnischer Sitte und sammelte Asche nebst Knochen in thönernen Urnen, welche zuweilen auch mit den Waffen des Verstorbenen in die Erde versenkt wurden. Die Deutschen waren in viele Stämme zersplittert, die häufig mit einander im Kampfe lagen, sich aber verbanden, wenn ein gemeinsamer Feind nahte. Ire Germanen und die Körner. Die Pläne der Römer. Zur Zeit Christi Geburt beherrschten die Römer fast die ganze damals bekannte Erde; das Mittelmeer lag wie ein ungeheurer Binnensee in ihrem weiten Gebiete. In Europa drangen sie erobernd von Italien und Gallien aus gegen Deutschland vor. Der Kaiser Augustus schickte seinen Stiefsohn Drnsus an den Rhein, wo dieser, um sich zu befestigen, viele Burgen errichtete, aus denen später berühmte Städte, wie Köln, Koblenz, Äc'ainz rc. entstanden. Von hier, sowie auch vou der Donau aus, sollte die römische Herrschaft in das Innere Deutschlands getragen werden. Hermann oder Ärminius. Nachdem Drnsus infolge eines Sturzes mit dem Pferde gestorben war, schickte Angustns seinen Feldherrn Varns an den Rhein. Dieser behandelte das deutsche Land wie eine eroberte Provinz, wodurch die Unzufriedenheit der Deutschen aufs höchste stieg. Da faßte ein junger Fürst aus den Cheruskern am Harze, § ermann oder Arminins, wie ihn die Römer nannten, den Plan, fein aterland von den fremden Eroberern zu befreien und verband im stillen mehrere Völkerschaften zu einem gemeinschaftlichen Angriffe. Die Schlacht im Teutoburger Walde. Um die Römer vom Rheine hinweg in das unwegsame innere Deutschland zu locke», wo sie am leichtesten geschlagen werden konnten, meldete man dein Varus, daß unter den Völkern an der Weser ein Ansstand ausgebrochen sei. Sogleich zog er mit seinem Heere dorthin, um die Empörer zu züchtigen. Er kam in den Teutoburger Wald, wo er nirgends gebahnte Wege fand. Herabströmender Regen, aufgeweichter Boden hemmen das Vordringen seiner Krieger. Fürchterliche Stürme brausen in den Wipfeln des Urwaldes und vermehren den Schrecken. Da bricht Hermann aus seinem Hinterhalte hervor, die Hilfsvölker langen an und Varus wird vou allen Seiten umringt. Drei Tage kämpft der Überlistete, doch nirgends erscheint Rettung, nirgends Hilfe. Fast alle Römer fielen von der Hand der Deutschen; Varus stürzte sich in sein Schwert (9 n. Chr. G.). Folgen des Sieges. Augustus rief bei der Nachricht von der schrecklichen Niederlage: „Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder!" Fünf Jahre später unternahm zwar 'der Römer Germaniens einen Rachezug nach Deutschland, doch mußte er bald beit Rückzug antreten. Zur gemeinsamen Abwehr verbanden sich mehrere deutsche Stämme zu einer Völkerschaft. Dadurch entstanden die Alemannen, am obern Rhein bis an den Main; die Franken, ant Nieder-Rhein bis zur Nordsee; die Sachsen, zwischen dem Rhein und der Elbe, und die Goten, von der Ostsee bis zur Donau und dem Schwarzen Meere.
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