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1. Zur Geschichte des Weltkrieges 1914/15 : ein Lese- u. Merkbüchlein. - S. 50

1915 - Wittlich : Fischer
— 50 — straße, über welche die Türken die unbedingte Herrschaft haben. Fremde Kriegsschiffe dürfen daher jetzt nicht dadurch fahren. Wegen ihrer Bedeutung für das Land hat die Türkei die Dardanellen, die in diesem Kriege besonders gefährdet sind, auf beiden Seiten durch starke Schlösser und Forts geschützt, auch die Halbinsel Gallipoli ist stark befestigt. Das Rote und das Mittelländische Meer sind durch den Sueskanal verbunden, über den England bisher die Herrschaft beanspruchte. Im Norden ist Rußland der Nachbar der Türkei. 2. Be rhältnis der Türkei zu Deutschland. Die Türkei hat im Balkankriege 1912/13 sehr gelitten. Vor allem zeigte sich, daß ihre Armee von Grund aus erneuert und verbessert werden müsse. Man sprach von ihr als dem kranken Manns am Bosporus, der keine maßgebende Rolle mehr spielen und kein langes Dasein mehr fristen könne. Aber die Türkei wuchs zu neuer Stärke und Macht heran. Sofort ging man mit Ernst und Erfolg daran, das rückständige Heerwesen umzugestalten. Bei dieser schwierigen, aber dringlichen Aufgabe wirkten auch zahlreiche deutsche Offiziere mit, an deren Spitze der Generalleutnant Liman von Sanders stand. Die türkische Armee wurde nach deutschem Muster neugebildet, bewaffnet und eingeübt, und die gutgeschulten Truppen zeichnen sich heute durch Mut und Tapferkeit aus. Deutsche Offiziere bekleiden einflußreiche Stellen in der türkischen Armee. Das alles hat man in London, Paris und Petersburg nicht gern gesehen. Unsere freundschaftlichen Beziehungen zur Türkei kamen auch dem deutschen Handel und der deutschen Industrie zugute, die in der Türkei ein fruchtbares Arbeitsfeld und Absatzgebiet finden. Deutsche wirkten auch bei dem Bau der (noch nicht vollendeten) Bagdadbahn mit, die von Konstantinopel durch Kleinasien bis in die Nälje des Persischen Meerbusens führen soll. 3. Grund für die Beteiligung der Türkei am Kriege. Deutschlands Gegner trachteten auch nach einer Schwächung der Türkei. Deren Besitzungen in Asien hatten sie schon längst als Beute ausersehen. Ein Sieg der Dreiverbandsmächte müßte auch das Schicksal der Türkei besiegeln, die ohne Zweifel unter jene aufgeteilt würde. Namentlich in Rußland, das nach Konstantinopel strebt, und in England mußte die Türkei einen
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