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1. Neue Zeit - S. 38

1897 - Stuttgart : Neff
38 Reform der Kirche, zunächst der Kurie, und sein offenes Zugeständnis, dass die Krankheit vom Haupt zu den Gliedern gedrungen sei, wurde von den weltlichen Ständen mit Wieder- holung der gravamina, von dem Reichstag, trotz eifriger Be- mühungen einer Minderheit, insbesondere Joachims von Branden- burg, die auch gegen den sächsischen Kurfürsten gerichtet waren, mit der Forderung erwidert, dass der Papst mit Verwilligung des Kaisers ein freies christliches Konzilium auf deutschem Boden berufen solle. Luther wurde alles Schreiben, den Predigern jede Polemik verboten. Diese sollen „allein das heilige Evangelium nach der Lehre und Auslegung der be- währten und von der christlichen Kirche angenommenen Schriften lehren“ und von Beauftragten der Bischöfe beaufsichtigt werden. Trotz des Verbots des Reichsregiments setzten der Trierer und mit ihm der Kurpfälzer und Landgraf Philipp von Hessen den Kampf gegen Sickin gen fort, der nach dem Fall der Burg Landstuhl, 8. Mai 1523, starb. Der Schwäbische Bund überzog den fränkischen Adel. Die drei Fürsten kündigten später dem Reichsregiment den Gehorsam auf. Reform- entwürfe, die das Reichsregiment ausgearbeitet hatte, um dem Reiche selbständige Einnahmen zu schaffen, insbesondere gemeinen Pfennig und Reichszölle (sehr niederen Satzes und auf wenige, nicht zu den Lebensbedürfnissen gehörige Waren), empfanden die Reichsstädte, die allerdings schon durch die Wormser Matrikel und durch die Anschläge zu den Kosten des Regiments und des Kammergerichts unverhältnismässig belastet waren, als eine ungerechte und drückende Be- lastung ihres Handels, den schon Binnenzölle hemmten. Nach Spanien geschickte Gesandte der grössten Reichsstädte erwirkten von dem des Geldes der Städte, insbesondere der Fugger und Welser, sehr bedürftigen Kaiser eine Verwerfung der Reichszölle und auch des Verbots der „Monopolien“. Auf dem (dritten) Nürnberger Reichstag, Januar bis April 1524, erzwang die Mehrzahl der Reichsstädte und Fürsten (Friedrich von Sachsen ausgenommen) von Ferdinand und dem kaiserlichen Gesandten, die jetzt die Reichsoberbehörde erhalten wollten, die Auflösung des Reichsregiments, gestanden aber zu, dass ein neues Reichsregiment in Esslingen zusammentrat. Dieses bestand (später in Speier) ziemlich wir- kungslos bis 1531. Mit der Auflösung des Nürnberger Reichs- regiments vernichteten die Reichsstände, um ja nicht in ihren Sonderinteressen beeinträchtigt zu werden, selbst, was sie seit 1495 wiederholt so energisch erstrebt hatten. Zu der von Karl und, von Canipeggi, dem Legaten des Papstes Clemens Vii.
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