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1. Neue Zeit - S. 56

1897 - Stuttgart : Neff
Das Marburger Religionsgespräch (Oktober 1529) führte zu keiner Einigung in der Auffassung des Abendmahls; die auf Bemühen des Landgrafen und der Schweizer verein- barten 14 Marburger Artikel konnten die dogmatische Grundlage einer Einigung nicht bilden, da ihre von Luther bald darauf vor- genommene Umformung in die 17 Schwabacher Artikel, die den Gegensatz gegen den Zwinglianismus scharf hervorhoben, vom Kurfürsten als unerlässliche Bedingung einer Einigung aufgestellt, aber von den meisten oberdeutschen Städten abgelehnt wurde; nur Nürnberg, Reutlingen und Heilbronn waren zur Annahme bereit. Der Türkenkrieg’. Zäpolga, der enge Verbindungen auch mit Franz I. unterhielt, hatte sich mit Soliman verbündet und huldigte Soliman, als dieser mit einem 20000u Mann starken Heer erschien, auf dem Schlachtfelde von Mohacs. Von Ofen aus, das ein kleines Häuflein deutscher Landsknechte sechs Tage lang verteidigt hatte, erschien Soliman 26. September 1529 vor Wien; nach zweimaligem vergeblichen Sturm zog er aber Mitte Oktober wieder ab und setzte in Ofen Zäpolya als König ein. Die Anfang September in Krems gesammelte Reichsarmee hatte nichts zur Entsetzung Wiens geleistet. Luther hatte in einer „Heerpredigt wider die Türken“ zu einem allgemeinen National- krieg aufgefordert; Sachsen hatte gerüstet, aber Hessen nicht. § 21. Der Augsburger Reichstag. Karl hoffte die Unterdrückung der Ketzerei auf friedlichem Wege (zunächst wohl durch Spaltung der „Abgewichenen") zu erreichen und wollte auch den altgläubigen Reformfreunden genügen; von Bologna aus hatte er sich bereit erklärt, „eines jeglichen Opinion und Meinung zu vernehmen und fleissiglich zu bewegen“. Auf dem Reichstag in Augsburg (Juni bis November 1530) überreichten 25. Juni die protestierenden Fürsten von 1529 und die Städte Nürnberg und Reutlingen (später traten noch bei: Weissenburg, Heilbronn, Kempten und Windsheim) die, wesentlich von Melanclithon verfasste, Con- fessio Augustana, deren deutscher Text der kursächsische Kanzler verlas. Dieses Bekenntnis führte den Nachweis, dass die Protestierenden trotz ihrer Neuerungen zur katholischen Kirche gehören; es hob möglichst die Uebereinstimmung mit dem alten Glauben und den Gegensatz gegen die Zwinglianer hervor, manche Lehren, z. B. das Priestertum der Gläubigen, Ver- werfung des Papsttums waren gar nicht berührt. Die vier Städte Strassburg, Konstanz, Memmingen, Lindau reichten 12. Juli ein eigenes Bekenntnis (Tetrapolitana)
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