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1. Neue Zeit - S. 133

1897 - Stuttgart : Neff
133 lischen Kirche bei Strafe der Acht, diese wurde 1598 durch spanische und jülich-clevesche Truppen, nicht ohne zahlreiche Austreibungen und Konfiskationen, erzwungen. Ein Nachspiel der Kölner Stiftsfehde, die durch Doppelwahl veranlasste Strass- burger Stiftsfehde (seit 1592) endete damit, dass der Kardinal Karl von Lothringen 1599 vom Kaiser bestätigt wurde und dessen elfjährigen Vetter Leopold (seit 1598 Koadjutor von Passau) zum Koadjutor erhielt; der protestantische Administrator Johann Georg, Sohn des Kurfürsten von Brandenburg, verzichtete 1604 gegen eine Geldentschädigung. Untergang des livländisehen Ordensstaates. Der Schwertorden hatte sich nach der Säkularisation Ostpreussens vom Deutschorden gelöst. Der Ordensstaat, der die Oberherrlichkeit des Kaisers und des Papstes an- erkannte, war ein loses Gefüge. Neben dem Orden, der dem Namen nach Souverän des ganzen Landes war und unmittelbar den grössten Teil des Ge- biets besass, gab es geistliche Fürstentümer (Riga, Dorpat, Oesel, Reval, Kurland oder Pilten), weltliche Ritter mit grossen Ländereien und selbständige Städte: Riga, Dorpat, Reval. Die sehr abhängige esthnische (finnische) oder lettische Bauernschaft war nicht germanisiert worden. Die Refor- mation der Städte und dann der Ritter steigerte noch den Mangel an Zu- sammenhalt. Auf die Gebiete des Ordens, von deren Zusammenhang mit dem Reiche und deren Unabhängigkeit die maritime Stellung der deutschen See- städte abhing, musste jede Macht ihr Auge werfen, die ein dominium maris Baltici erstrebte; insbesondere waren sie für Russland wichtig als Mittel, um durch den Besitz von Ostseehäfen zu freier wirtschaftlicher Entfaltung zu gelangen, und später als Brücke zum Eingreifen in die mitteleuropäischen Verhältnisse. Iw anderschreckliche (1534—1584), dererste„Tsa r“, der (die bis dahin tatarisch-islamitischen) Kasan und Astrachan erobert, die Don’schen Kosaken unter seine Schutzherrschaft gebracht hatte, und unter dem die Eroberung Sibiriens begann, brach 1558 und 1560 mit gewaltiger Macht im Ordensgebiet ein. Da vom Reiche keine Hilfe kam und Polen, unter dessen Schutz sich der Orden und der Erzbischof von Riga gestellt hatten, nicht ausgiebig half, kamen durch Kauf die Stifter Oesel, Reval und Kur- land an den Dänenkönig, Esthland und Stadt Reval begaben sich 1560 unter die Oberherrschaft schwedens, und der Heermeister I Gothard von Ketteier übergab 1561 Livland an Polen und be- hielt das Gebiet links der Düna als erbliches Herzogtum Kurland unter polnischer Oberlehnshoheit, Iwan blieb Narwa. Die Kämpfeiwans gegenpolenund seine Verbündeten, Däne- mark und Lübeck, später Schweden, endeten damit, dass Russland 1582 in einem durch den Jesuiten Poissevin vermittelten zehnjährigen Waffen- stillstand mit Polen alle livischen Besitzungen und in einem dreijährigen Waffen- stillstand mit Schweden Esthland und Earwa aufgab. Das Reich hatte für das bedrängte Deutschtum dieser Gebiete so gut wie nichts gethan. Der Kampf zwischen Schweden und Polen, der vor allem durch den Streit um [ diese Gebiete verursacht war, ermöglichte es später den Moskowitern, sich [ hier festzusetzen. Die Türkenkriege. Ungarn und Siebenbürgen. In einem auf i acht Jahre geschlossenen Frieden trat Ferdinand 1562 an Zäpolya Sieben- bürgen, an die Türkei Temeswdr (zweites Paschalik) ab und verpflichtete sich zur Tributzahlung. Nach seinem Tode verursachten Kämpfe Zäpolyas gegen Max einen grossen Angriff Solimans, der vor dem durch Zriny heldenmütig
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