1897 -
Stuttgart
: Neff
- Autor: Treuber, Oskar, Klett, Theodor
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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lischen Kirche bei Strafe der Acht, diese wurde 1598 durch
spanische und jülich-clevesche Truppen, nicht ohne zahlreiche
Austreibungen und Konfiskationen, erzwungen. Ein Nachspiel
der Kölner Stiftsfehde, die durch Doppelwahl veranlasste Strass-
burger Stiftsfehde (seit 1592) endete damit, dass der Kardinal Karl
von Lothringen 1599 vom Kaiser bestätigt wurde und dessen
elfjährigen Vetter Leopold (seit 1598 Koadjutor von Passau) zum
Koadjutor erhielt; der protestantische Administrator Johann Georg,
Sohn des Kurfürsten von Brandenburg, verzichtete 1604 gegen
eine Geldentschädigung.
Untergang des livländisehen Ordensstaates. Der Schwertorden
hatte sich nach der Säkularisation Ostpreussens vom Deutschorden gelöst.
Der Ordensstaat, der die Oberherrlichkeit des Kaisers und des Papstes an-
erkannte, war ein loses Gefüge. Neben dem Orden, der dem Namen nach
Souverän des ganzen Landes war und unmittelbar den grössten Teil des Ge-
biets besass, gab es geistliche Fürstentümer (Riga, Dorpat, Oesel, Reval,
Kurland oder Pilten), weltliche Ritter mit grossen Ländereien und selbständige
Städte: Riga, Dorpat, Reval. Die sehr abhängige esthnische (finnische) oder
lettische Bauernschaft war nicht germanisiert worden. Die Refor-
mation der Städte und dann der Ritter steigerte noch den Mangel an Zu-
sammenhalt. Auf die Gebiete des Ordens, von deren Zusammenhang mit dem
Reiche und deren Unabhängigkeit die maritime Stellung der deutschen See-
städte abhing, musste jede Macht ihr Auge werfen, die ein dominium maris
Baltici erstrebte; insbesondere waren sie für Russland wichtig als Mittel, um
durch den Besitz von Ostseehäfen zu freier wirtschaftlicher Entfaltung zu
gelangen, und später als Brücke zum Eingreifen in die mitteleuropäischen
Verhältnisse. Iw anderschreckliche (1534—1584), dererste„Tsa r“,
der (die bis dahin tatarisch-islamitischen) Kasan und Astrachan erobert, die
Don’schen Kosaken unter seine Schutzherrschaft gebracht hatte, und unter dem
die Eroberung Sibiriens begann, brach 1558 und 1560 mit gewaltiger Macht
im Ordensgebiet ein. Da vom Reiche keine Hilfe kam und Polen, unter
dessen Schutz sich der Orden und der Erzbischof von Riga gestellt hatten,
nicht ausgiebig half, kamen durch Kauf die Stifter Oesel, Reval und Kur-
land an den Dänenkönig, Esthland und Stadt Reval begaben sich
1560 unter die Oberherrschaft schwedens, und der Heermeister
I Gothard von Ketteier übergab 1561 Livland an Polen und be-
hielt das Gebiet links der Düna als erbliches Herzogtum
Kurland unter polnischer Oberlehnshoheit, Iwan blieb Narwa.
Die Kämpfeiwans gegenpolenund seine Verbündeten, Däne-
mark und Lübeck, später Schweden, endeten damit, dass Russland
1582 in einem durch den Jesuiten Poissevin vermittelten zehnjährigen Waffen-
stillstand mit Polen alle livischen Besitzungen und in einem dreijährigen Waffen-
stillstand mit Schweden Esthland und Earwa aufgab. Das Reich hatte für
das bedrängte Deutschtum dieser Gebiete so gut wie nichts gethan. Der
Kampf zwischen Schweden und Polen, der vor allem durch den Streit um
[ diese Gebiete verursacht war, ermöglichte es später den Moskowitern, sich
[ hier festzusetzen.
Die Türkenkriege. Ungarn und Siebenbürgen. In einem auf
i acht Jahre geschlossenen Frieden trat Ferdinand 1562 an Zäpolya Sieben-
bürgen, an die Türkei Temeswdr (zweites Paschalik) ab und verpflichtete sich
zur Tributzahlung. Nach seinem Tode verursachten Kämpfe Zäpolyas gegen
Max einen grossen Angriff Solimans, der vor dem durch Zriny heldenmütig