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1. Neue Zeit - S. 143

1897 - Stuttgart : Neff
143 Frankreich die Führung der diesem widerstreb en- den Mächte zu verschaffen. Der „grosse Plan“, nach Aus- treibung der Türken einen europäischen Staatenbund zu schaffen aus sechs Erb-, fünf Wahlmonarchien und fünf Freistaaten, ge- hört aber wohl mindestens zum grössten Teile Sully und nicht dem Könige an. Als Heinrich die jülich-clevische Frage be- nützen wollte, um als Verbündet erderprotestantischen Union unter Umständen einen grossen Krieg gegen das Haus Oesterreich zu führen und Frankreich im Osten auszudehnen, predigten katholische Fanatiker gegen diesen Bund mit den Ketzern. Ravaillac erstach 13. Mai 1610 den König, der im Begriffe war, zu einem der aufgestellten Heere in die Champagne abzureisen. Durch diesen Meuchelmord wurde Frank- reichs äussere Politik bald in spanienfreundliche Bahnen gebracht und seine innere Entwickelung auf längere Zeit verwirrt. Anfänge Ludwigs Xiii. Aufkommen Riehelieus. Die Unmündigkeit, später die Unfähigkeit Ludwigs Xiii. und sein Gegensatz zu seiner Mutter ermöglichten es dem Hochadel, insbesondere aber dem königlichen Prinzen Heinrich (Ii.) von Conde, der Regierung bedeutende Geldsummen, Pensionen und Anteil an der Regierung abzuzwingen. Die Generalstände von 1614/15 (bis 1789 die letzten) endeten ergebnislos. Mit Conde machte ein Teil der Protestanten gemeinsame Sache. Nach der Ermordung des Günstlings der Königinmutter Marquis d’Ancre (Conclni) 1617 leitete die königliche Regierung Ludwigs Günst- ling Luynes bis Ende 1621. Ein Aufstand des Hochadels, dem sich die Königinmutter anschloss, wurde 1620 niedergeworfen; den Kampf mit denjenigen Hugenotten, welche die Annexion Bearns als Vorspiel einer katholischen Reaktion betrachtet und deshalb sich erhoben hatten, beendete der König, da Montauban und dann Montpellier glücklich widerstanden, 1622. Im Frieden sagte er Wahrung des Edikts von Nantes zu, den Hugenotten blieben aber nur die Sicherheitsplätze, die sie noch behauptet hatten. August 1624 wurde Jean Armand du Plessis de Richelieu leitender Minister. Beim Tode seines Vaters war Ludwig Xiii. (1610—1643) neun Jahre alt, die Regentschaft fiel seiner Mutter Maria von Medici zu. Diese verab- redete 1612 die Vermählung Ludwigs mit der Infantin Anna, wie die ihrer Tochter Elisabeth mit dem Infanten Philipp (Iv.). Ludwig übernahm die Regierung nominell 1614 und heiratete Anna 1615. Richelieu, geh. 1585, frühzeitig verwaist, war ursprünglich für die mili- tärische Laufbahn bestimmt, seine Mutter erhielt aber von Heinrich Iv. für einen ihrer Söhne das Bistum Lugon; Armand machte rasch und mit Erfolg seine theologischen Studien und übernahm die Verwaltung des Bistums 1608; den Kardinalshut erlangte er 1624. Politisch trat er zum erstenmale in den
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