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1. Neue Zeit - S. 165

1897 - Stuttgart : Neff
Spaniens und Wallensteins maritime Plane. Wallensteins imperialistische Politik und rücksichtsloses Schalten. Ende des Dänenkriegs. Zur völligen Unterwerfung der Dänen wäre t eine Kriegsflotte nötig gewesen; Wallenstein, seit April 1628 [ „General der ganzen kaiserlichen Schiffsarmada zu Meer, wie auch des ozeanischen und des baltischen \ Meeres General“ hatte schon einige Zeit her einen zunächst I von Spanien ausgehenden Plan unterstützt. Vor allem, um die I Holländer schwer zu schädigen, unter Umständen ihre Wieder- | Unterwerfung zu ermöglichen, sollte zur Erneuerung des direkten Seehandels zwischen Spanien und den deutschen Küsten unter kaiserlichem Schutze'eine spanisch-deutsche Handelsgesell- schaft gegründet werden; davon erwartete Spanien als | baldigen Vorteil, dass die Hansestädte ihm Kriegsschiffe stellen j und in ihren Häfen Bau und Aufenthalt spanischer Kriegsschiffe gestatten würden. Auch sollte alsbald eine ausgiebigere Unter- stützung Polens gegen Schweden ermöglicht werden. Aber die Hansestädte (die wendischen) lehnten den Vorschlag September 1628 endgültig ab aus Misstrauen gegen das katho- I lische Haus Oesterreich, und weil ihr Zusammengehen mit i Spanien ihnen notwendig die Feindschaft Frankreichs, Englands, I Dänemarks und Schwedens zugezogen hätte. Versuche, selbst in einigen Häfen (besonders Wismar) eine spanisch-kaiserliche I Kriegsflotte zu schaffen, führten nicht weit, da die spanische i Silberflotte 1628 von den Holländern abgefangen wurde. Die i Belagerung der Hansestadt Stralsund, die die Aufnahme einer kaiserlichen Besatzung verweigert hatte und von Däne- mark und Schweden unterstützt wurde, musste Wallenstein Ende Juli 1628 aufgeben, schlug aber 2. September den Dänenkönig bei Wolgast. Dieser Versuch, die Hansa der Politik Spanien-Oesterreichs dienstbar zu machen, war für Wallen- stein, wenigstens so lange, bis er selbst Reichsfürst geworden war, der Teil eines Gesamtplanes, dem Kaiser, insbesondere auch durch Erwerb des dominium maris Baltici, und dem damals für die habsburgische Politik massgebenden Spanien die Vorherrschaft in Europa, im Reiche dem Kaiser wieder monarchische Gewalt zu verschaffen. Wallenstein selbst aber dachte eine Art Vicekaiser zu bleiben, und wahr- scheinlich bald an den Erwerb eines zweiten Reichsfürstentums (Kurbrandenburgs?). Er und nach seinem Vorgang seine Offi- ziere erhoben überall ungeheure Kontributionen, Tafel- gelder u. a., auch in Gebieten, die gegen den Kaiser keine Feindseligkeit gezeigt hatten, insbesondere in Kurbrandenburg; durch Einquartierungen und Werbeplätze, später auch durch
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