1897 -
Stuttgart
: Neff
- Autor: Treuber, Oskar, Klett, Theodor
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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wurde Anfang 1658 nach 14 Tagen wieder aufgelöst. Die
royalistischen Komplotte mehrten sich trotz blutiger Unterdrückung.
Aeussere Kämpfe und Erfolge. Den Krieg mit den
Niederlanden 1652—1654, den hauptsächlich der Gegensatz
der merkantilen Interessen verursachte, leitete die Navigations-
akte vom 5. August 1651 (durchaus gültig bis 1821, im wesent-
lichen aufgehoben 1849) ein, nach der fremde Produkte entweder
nur von englischen Schiffen oder von solchen des (europäischen)
Ursprungslandes in England eingeführt werden durften. Die
englische Kriegsflotte, für die der Vernichtungskampf
gegen die Seeräuberei des Prinzen Ruprecht 1649—51 eine Vor-
schule gewesen war, erwies sich nach schwerem Ringen schliess-
lich überlegen; im Frieden April 1654 erkannten die
Staaten die Navigationsakte an, und Holland, damals
von den Aristokraten regiert, verpflichtete sich, Wilhelm Iii.
von Oranien, durch seine Mutter Enkel Karls I. (geb. 1650),
weder jemals zum Statthalter zu ernennen, noch seine Ernennung
zum Generalkapitän der Staaten zuzulassen. Mit Schweden schloss
Cromwell einen Freundschafts- und Handelsvertrag. Spanien und
Frankreich bemühten sich beide um die Hilfe Englands, der
Krieg mit Spanien hatte thatsächlich schon begonnen
(Jamaica 1655 erobert), als Cromwell mit Mazarin März 1657 ab-
schloss, der den Herzog von Savoyen hatte bestimmen müssen,
die entsetzliche Verfolgung der Waldenser einzustellen. Das
gemeinsam eroberte Dünkirchen fiel der Verabredung gemäss
an England (Karl Ii. verkaufte es 1662 an Frankreich). Unter
Cromwell hatte die englische Kriegsflotte auch im Mittelmeer
geherrscht (u. a. Beschiessung von Tunis); sie war die erste
geworden.
Uebergang zur Restauration. Oliver Cromwell starb
3. September 1658. Sein ältester Sohn und Nachfolger,
der wenig fähige Richard Cromwell fand gegen das Heer,
das ihm als einem Nichtmilitär nicht unterstehen wollte, wie
gegen die strengen Republikaner kurze Zeit einen Rückhalt an
einem nach der alten Ordnung gewählten Parlament, aber die
durch dessen Beschlüsse bedrohte Offizierspartei („Armee-
rat“) nötigte ihn, das Parlament aufzulösen und den „Rump“
(anfangs 42 Mann) wieder zu berufen (Mai 1659). Das
Heer ernannte selbst einen Oberkommandanten, und Richard
dankte ab gegen Zahlung der von seinem Vater überkommenen
Schulden. Der Gegensatz zwischen dem Heer und dem Rump
(Oktober nach einem Siege des Heeres über eine royalistische
Erhebung gewaltsam vertagt) gab dem in Schottland befehlenden
M o n k Gelegenheit einzugreifen: zuerst verweigerte er die An-