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1. Neue Zeit - S. 215

1897 - Stuttgart : Neff
215 (geb. 1661, 1665—1700), den man allgemein bald erwartete. England, Holland, die ihren Seekrieg Mitte 1667 durch einen Frieden beendet hatten (s. S. 206), und Schweden schlossen eine „Tripelallianz“, um Frankreich gegen Ueber- lassung eines Teils der Beute zum Frieden zu bestimmen. Der Friede von Aachen (Mai 1688) beliess Frankreich seine Eroberungen in Flandern, die mitten in spanischem Gebiete lagen, u. a. Lille, Douai, Tournai, Charleroi. Die Vorbereitung des zweiten Raubkriegs. Die freien Niederlande, die ihm auch als Stätte einer freien Presse und als vom Protestantismus beherrscht verhasst waren und gegen Frankreichs Schutzzollpolitik schliesslich einen Zollkrieg führ- ten, für die Einmischung zu züchtigen und womöglich zu ver- nichten, war Ludwig alsbald entschlossen. Die Tripelallianz konnte schon wegen des maritimen und kommerziellen Gegen- satzes zwischen England und Holland nicht lange bestehen. Die Persönlichkeit Karls Ii. ermöglichte vollends den Abschluss des geheimen Allianzvertrags von Dover (s. S. 206), in dem England einige niederländische Plätze zugewiesen wurden. Die Besetzung Lothringens August 1670 be- reitete den Angriff militärisch vor. Zu diesem Angriff gewann Frankreichs Diplomatie und Geld die unmittelbare Mit- wirkung mancher deutschen Fürsten, besonders solcher, denen die Niederländer noch Festungen vorenthielten, wie des von den zwei Fürstenberg geleiteten Kurköln-Lüttichers (s. S. 180), des Bischofs Christoph Bernhard von Münster, des alten Gegners der Niederlande (Münsterscher Krieg 1665—66), bald auch des katholisch gewordenen Johann Friederich von Hannover; andere verstanden sich zu Neutralitätsverträgen, wie Ferdinand Maria von Bayern und Philipp Wilhelm von Neuburg. Dagegen hatte zwar Friedrich Wilhelm von Brandenburg noch Ende 1669 in einem geheimen Subsidienvertrag sich verpflichtet, nach dem Tode Karls Ii. zum Erwerb der spanischen Nieder- lande Frankreich ein Hilfskorps zu stellen; aber in Anbetracht der schweren Gefahren, die Frankreichs Herrschaft über die Rheinmündungen für Kurbrandenburg, für den Protestantismus und für das Reich mit sich bringen musste, widerstand er der Lockung ansehnlichen Gebietserwerbs durch Teilung der freien Niederlande. Er schloss 6. Mai 1672 mit den General- staaten, obwohl sie auch ihm noch Festungen in Cleve vor- enthielten , einen Bündnisvertrag, in dem er sich ver- pflichtete, ihnen gegen einen Angriff mit 20000 Mann offen und unmittelbar beizustehen. Der Kaiser hatte November 1671 — trotz der ihm bekannten engen Verbindung der französischen
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