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1. Neue Zeit - S. 226

1897 - Stuttgart : Neff
226 \, /- i £ & ># deutschen protestantischen Fürsten, insbesondere Johann Georg Iii. von Sachsen und Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg („Magde- burger Konzert“); das Reich erklärte 24. Februar 1689 den Krieg. Leopold s e t z t e a b e r — dem Wunsche Hollands und Englands zuwider — den Türken krieg fort. Mit dem Kaiser schlossen Mai 1689 Holland und Wilhelm Iii. vonengland, der alte und zäheste Gegner der französischen Vorherrschaft, dessen englisches Königtum (s. S. 209) für Ludwig von Anfang an ein schwerer Misserfolg und Nachteil war, einen Kriegsblind, dem Spanien Mitte 1690 beitrat; der Koalition gehörte seit 1690 auch Viktor Amadeus von Savoyen an, bis seinen Uebertritt Ludwig mit der Abtretung von Casale (1695) und Pinerolo (1696) erkaufte. Schweden zog sich schon 1691 wieder zurück. In Deutschland zeigte sich 1689 ein grosser kriege- rischer Aufschwung. Die Franzosen mussten nach und nach die besetzten Gebiete räumen, verwüsteten aber nach einem Befehle und Plane Louvois’ die Rheinpfalz: im März wurden Schloss und Stadt Heidelberg in Brand gesteckt (von letzterer jedoch nur 30 Häuser vollständig zerstört), Mann- heim, das 1653 mit Bewilligung allgemeiner Religions- und Ge- werbefreiheit gegründet worden war, wurde gänzlich zerstört und blieb bis 1697 wüste, im Mai wurden Worms, Speier samt Dom und Kaisergräbern, Oppenheim zerstört, ausserdem sehr viele kleinere Städte und Flecken. Der kriegerische Auf- schwung und der Zusammenhalt minderten sich aber bald, auch infolge grosser Misshelligkeiten zwischen dem Kaiser und einzelnen „armierten Ständenbesonders Kursachsen und Kurbrandenburg, über Winterquartiere, Subsidien und Geld- assignationen auf die nicht armierten Reichsstände. Der Türken- krieg, der überdies unglücklich verlief, schwächte die Kräfte Frankreich gegenüber. Wilhelm und sein Heer wurde dem festländischen Kampf entzogen, da Jakob mit französischer Hilfe in Irland sich festsetzte. Jakob wurde zwar Juli 1690 von Wilhelm an der Boyne geschlagen und floh wieder nach Frankreich. Aber die Franzosen erfochten in den Nieder- landen den Sieg bei Fleurus, in Italien den bei Staffarda. In den Niederlanden waren auch 1691—93 die Franzosen sieg- reich (bei Stenkerken August 1692 und bei N er winden Juli 1693 über König Wilhelm); dagegen wurde die französische Flotte am Kap la Hogue Mai 1692 von der englischen ge- schlagen. In Süddeutschland suchte die französische Mord- brennerei 1692 Baden und Württemberg heim; Mai 1693 wurde, da die Franzosen noch auf dem Vormarsch begriffen waren,
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