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1. Neue Zeit - S. 229

1897 - Stuttgart : Neff
229 I Peterwardein. Lange wurde nun der Krieg von den Kaiserlichen mit geringem Nachdruck und Erfolg geführt (1695—97 Fried- rich August der Starke von Sachsen Oberfeldherr). 1695 und 96 erlangten die Türken (Sultan Mustafa П. 1695—1703) wieder Erfolge. Prinz Eugen von Savoyen, Mitte 1697 mit dem Oberbefehl betraut, organisierte rasch das zerrüttete Heer, ordnete die Verproviantierung, schlug einen oberungarischen Auf- stand nieder und errang 11. September 1697 den bedeutenden Sieg beizenta an der Theiss über das vom Sultan selbst ge- führte türkische Heer, das gewaltige Verluste erlitt; er brannte auf einem Streifzug nach Bosnien Serajewo nieder. Aber infolge schwerer Erschöpfung der kaiserlichen Kräfte, besonders der Finanzen, kam es zu keinen bedeutenderen Erfolgen mehr. Unter Vermittlung der Seemächte folgte einem Oktober 1698 abge- schlossenen Waffenstillstand Januar 1699 der Friede von Karlöwitz. An Oesterreich trat die Türkei Ungarn mit Ausnahme des Banats, Siebenbürgen und den grössten Teil Slavoniens ab, an Polen Kameniec, Podolien und die westliche Ukraine, an Venedig dalmatisches Gebiet, Morea (ohne Korinth), die Inseln Santa Maura und Aegina. Ansehnliche militärische Kräfte und ein Gegengewicht gegen die Magyaren gewann Oesterreich durch die Einivanderung grosser Massen von Serben in die dünnbevölkerten Gebiete zwischen Save und Drave. In Ungarn und Siebenbürgen kam es, zum Teil infolge des harten und der Verfassung wie den Rechten des Protestantismus feind- seligen habsburgisclien Regiments bald wieder zu Aufständen (Franz Ii. Räköczy). Prinz Eugen, geb. 18. Oktober 1663 (f 1736), entstammte der Neben- linie Carignan des Hauses Savoyen. Seine Mutter, Olympia Maneini, Gross- nichte Mazarins (erste Jugendliebe Ludwigs Xiv.) musste nach dem Tode ihres Gemahls (1673) nach Brüssel flüchten und durfte Frankreich nicht mehr betreten. Ludwig Xiv. hatte ihn zur kirchlichen Laufbahn bestimmt und verschloss ihm die militärische. Er trat deshalb 1683 in österreichische Dienste, zeichnete sich schon in diesem Jahre, noch mehr bei den Be- lagerungen von Ofen und Belgrad aus. Er besass entschlossene und feurige Thatkraft, strategischen Scharfblick und mildes, menschenfreundliches Wesen dem gemeinen Manne gegenüber. Er war nicht bloss gross als mili- tärischer Organisator und Führer, sondern auch als Staats- mann. I
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