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1. Neue Zeit - S. 232

1897 - Stuttgart : Neff
«Übe 232 I K K I ( X -v - »s \ t l'v J s genommen war. Dagegen verzichtete Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg (1688—1701 Kurfürst, bis 1713 König als Friedrich I.) auf jede Wahrnehmung der brandenburg-preussischen Interessen in der nordischen Verwicklung, um seinen durch die polnische Königskrone Augusts Ii. und durch die Aussicht des hannoverschen Hauses auf die englische Krone noch gesteigerten Wunsch nach dem Königstitel zu befriedigen. Das Mittel, des Kaisers Einwilligung zu gewinnen, war der unbedingte An- schluss an die kaiserliche Politik: im Krontraktat vom 10. N o vemb er 1700 stellte der Kurfürst zur Verteidigung der kaiserlichen Erbrechte ein besonderes Hilfskorps von 8000 Mann zur Verfügung, wogegen der Kaiser versprach, wenn der Kurfürst als souveräner Herzog von Preussen die Königskrone annehme, ihn in dieser Würde anzuerkennen. Am 18. Januar 1701 setzte Friedrich I. als König in Preussen sich und seiner Gemahlin zu Königsberg die Krone aufs Haupt. Am 30. Dezember 1701 trat König Friedrich I. der grossen Allianz bei, wogegen die Seemächte seine Königswürde anerkannten. Andrerseits schloss Kurfürst Joseph Clemens von Köln 1701 mit Frankreich ein Bündnis, und sein Bruder, Kurfürst Max Emanuel vonbayern, von Ludwig durch glänzende Versprechungen ge- wonnen, bereitete seinen offenen Abfall vom Kaiser vor. Der Absicht des auf die jüngere, kurfürstliche Linie des welfischen Hauses eifersüchtigen Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig- Wolfenbüttel, ebenfalls Frankreich zu unterstützen, kam Georg Ludwig, seit 1698 Kurfürst von Hannover, der durch eine enge Union mit dem Kaiserhaus verbunden war (s. S. 228), durch einen Ueberfall zuvor, infolge dessen Anton Ulrich floh (Früh- jahr 1702); sein Bruder, der die Regentschaft für ihn übernahm, fügte sich. Am 30. September 1702 wurde in Regensburg der Reichskrieg gegen Frankreich beschlossen. Oraniseher Erbsehaftsstreit; England nach Wilhelms Iii. Tod. An Preussens Stellung änderte auch der oranische Erb- schaftsstreit nichts: Wilhelm Iii., der 19. März 1702 starb, hatte nicht den preussisclien König, den Sohn der Oranierin Luise Henriette, sondern das Haupt einer Nassauer Seitenlinie, Johann Wilhelm Friso von Nassau-Diez, zu seinem Universalerben ein- gesetzt; Preussen focht das Testament an und ergriff von den zum Reich gehörigen Teilen der Erbschaft, den Grafschaften Mors und Fingen, sofort Besitz. Auf Wilhelm Iii. folgte in Eng- land seine Schwägerin Anna (1702—14), zweite Tochter Jakobs Ii. und der Anna Hyde, die von ihrer Freundin, der Gemahlin des John Churchill, Herzogs von Marlborough, geleitet, der Kriegs- partei, d. li. den Whigs, die politische Führung überliess; in
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