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1. Neue Zeit - S. 271

1897 - Stuttgart : Neff
271 stellen, führte 1754 zu feindlichen Zusannnenstössen mit den englischen Kolonien, die sich gegen die französische Umklamme- rung im Westen zur Wehre setzten. England erüifnete 1755, zunächst ohne Kriegserklärung, den Seekrieg gegen Frank- reich durch Wegnahme aller französischen Handelsschiffe im nördlichen atlantischen Ozean; die förmlichen Kriegserklärungen erfolgten im Mai und Juni 1756. Englands verwundbarste Stelle i war das mit ihm durch Personalunion verbundene Hannover, aber bei der zwischen Preussen und Oesterreich bestehenden) Spannung wollte weder Preussen durch Unterstützung eines französischen Angriffs auf Hannover seine Kräfte Oesterreich gegenüber schwächen, noch Oesterreich etwas für den Schutz Hannovers thun, ohne dass England die Sicherheit Belgiens gewährleistete. Hierauf ging England nicht ein, sondern schloss zum Schutz Hannovers September 1755 einen Vertrag mit Russ- land, und Friedrich Ii. schloss zu demselben Zweck, in der Hoffnung, dadurch Russland die Hände zu binden, 16. Januar 1756 | mit England den „Neutralitätsvertrag“ von West- minster (eigentlich von Whiteliall), der die Neutralität des I deutschen Gebiets (unter geheimem Ausschluss Belgiens) sichern. sollte. Aber die Folge war, dass Russland sich von England trennte und März 1756 mit Oesterreich ein Schutz- und Trutzbündnis schloss, und dass Frankreich, wo Kaunitz als Gesandter 1751—53 den Boden vorbereitet hatte und Lud- wig Xv. über die Abschwenkung Friedrichs sehr erbittert war, Mai 1756 mit Oesterreich ein Freundschafts- und Verteidigungsbündnis einging, mit der Verpflichtung zu gegenseitiger Unterstützung mit 24000 Mann gegen jeden feind- lichen Angriff. Auf dies hin schlug Russland in Wien sofortigen Angriff auf Preussen vor, das auf Brandenburg beschränkt werden sollte; Kaunitz war, wie auch Sachsen, in der Sache einverstanden, wollte aber, weil die Rüstungen noch nicht voll- endet waren, die Eröffnung des Angriffskriegs, in den er bis dahin auch Frankreich hineinzuziehen hoffte, auf Frühjahr 1757 verschoben wissen; Ludwig Xv. erklärte in einem Kabinetts- schreiben seine Zustimmung. Friedrich Ii., von diesen Planen durch bezahlte säch- sische und österreichische Beamte unterrichtet, beschloss, gegen den Rat seines Bruders Heinrich und des Ministers v. Hertzberg, den Vorteil rascherer Kriegsbereitschaft zur Nieder- werfung Sachsens und Oesterreichs zu benützen und so den Bund der Feinde im Entstehen zu sprengen.1) Er x) Die Ansicht, Friedrich habe aus freiem Entschluss einen Eroberungs- krieg begonnen, stützt sich auf Stellen aus dem nur in Bruchstücken bekannten
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