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1. Neue Zeit - S. 315

1897 - Stuttgart : Neff
315 Friedrich Wilhelm Ii. in Pillnitz (bei Dresden) eine Erklärung zu Gunsten des Königs von Frankreich veröffentlicht, übrigens das vom Grafen von Artois gestellte Ansinnen einer bewaffneten Einmischung noch zurückgewiesen; namentlich aber erregte in Frankreich der, sachlich wenig bedeutende, Waffenlärm der Emigranten Erbitterung, die sich unter dem Grafen von Artois im Erzbistum Trier, besonders in Koblenz, auch in Mainz, zu- sammenfanden; auch bildete einen Streitgegenstand zwischen Frankreich und dem Reich die Schädigung vieler deutscher Reichs- stände, die durch die Aufhebung der Feudalrechte, zum Teil auch durch die Abschaffung fremder Metropolitanrechte in Frankreich betroffen wurden; viele von diesen lehnten eine Geldentschädi- gung grundsätzlich ab. Obgleich auf die, von der Aufstellung eines starken Heeres an der Ostgrenze begleitete, französische Beschwerde bin den Emigranten der Aufenthalt in der Nähe der französischen Grenze untersagt wurde, erzwang die National- versammlung eine drohende Anfrage an Leopold Ii.; dieser schloss darauf 7. Februar 1792 ein Schutzbündnis mit Preussen, starb aber schon am 1. März. Ihm folgte sein kriegslustiger Sohn Franz Ii. (s. S. 290). Die österreichischen Rüstungen wurden in Paris der Anlass, dem König ein girondistisches Ministerium (mit Roland als Minister des Innern und dem General Dumouriez als Minister des Aeussern) aufzunötigen; auf dessen heraus- fordernde Note antwortete Oesterreich mit der Forderung der Entschädigung der deutschen Reichsstände, sowie des Papstes für (das noch von der Constituante mit Frankreich vereinigte) Avignon und Venaissin, und nun musste Ludwig Xvi. am 20. April 1792 die Kriegserklärung an den „König von Ungarn und Böhmen“ beantragen, die fast einstimmig, aber unter Widerspruch Robespierres, beschlossen wurde. Während die Girondisten von einem Krieg zur Verteidigung der franzö- sischen Freiheit sprachen, jedoch auch schon denen, die wollten, Aufnahme in diese Freiheit verhiessen, sprach Dumouriez es aus, dass der Krieg Frankreich seine „natürlichen Grenzenu geben solle; die unmittelbare Folge der Kriegserklärung war die Steige- rung der finanziellen Schwierigkeiten; die schon wiederholt zur Ausgabe weiterer Assignaten geführt hatten. Der Sturz des Königtums. Der französische Angriff auf Belgien scheiterte kläglich, worauf das Ministerium Ersetzung der Linientruppen in Paris durch 20000 Freiwillige aus den Provinzen („Föderierte“) beschloss; hiegegen, sowie gegen den Beschluss, dass die eidweigernden Priester deportiert werden sollten, legte der König sein Veto ein, und nun nahm das girondistische Ministerium seine Entlassung. Darauf drang das Volk von Paris,
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