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1. Neue Zeit - S. 374

1897 - Stuttgart : Neff
374 Ordnung Europas feststellte. Napoleon wurde durch das Heer des erkrankten Blücher, nach einem blutigen Gefecht bei Craonne, vor Laon mit grossem Verlust zurückgeschlagen (9./10. März), warf sich, nicht verfolgt, wieder auf die grosse Armee, vor deren Uebermacht er hei Arcis sur Aube (20. März) ebenfalls weichen musste, und wandte sich dann nach dem Osten, um die Verbündeten von Paris abzuziehen. Aber diese setzten ihren Marsch auf Paris fort, Blücher schlug Marmont und Mortier bei La Fere-Champenoise (25. März), am 30. März wurde der Mont- martre erstürmtj und am 31. zogen der Kaiser von Russ- land und der König von Preussen in Paris ein. — So war der Krieg an der entscheidenden Stelle schon beendigt, als Wellington 10. April bei Toulouse über Soult siegte und der Vize- könig Ende April Italien räumte. Abdankung Napoleons; erster Pariser Friede. Auf Talley- rand’s Antrag sprach der Senat am 2. April die Absetzung Napo- leons aus. Napoleon war nach Fontainebleau geeilt, musste aber, von seinen Generalen, wenn auch nicht von den Soldaten verlassen, den Gedanken, Paris anzugreifen, aufgeben und, da sein Verzicht zu Gunsten seines Sohnes nicht angenommen wurde, die von denverbündetengeforderte unbedingte Ent- sagung unterzeichnen (6. April). Am selben Tag Avurde vom Senat die Berufung Ludwigs Xviii. auf den französi- schen Thron und eine Verfassung für das französische König- reich beschlossen, an deren Stelle der neue König am 4. Juni aus eigener Machtvollkommenheit die inhaltlich im wesentlichen mit jener übereinstimmende „Charte constitutionnelle“ gab. Napo- leon wurde durch den Vertrag von Fontainebleau (11. April) der kaiserliche Titel mit einigen hundert Mann seiner Garde belassen und die Insel Elba als unabhängiger Besitz zugewiesen; Gemahlin und Sohn wurden von ihm getrennt (letzterer starb als Herzog von Reichstadt 1832 in Schönbrunn). Am 30- Mai 1814 schloss Talleyrand im Namen des neuen Königs mit den Verbündeten einen dank der Grossmut Ale- xanders I. für Frankreich unverhältnismässig günstigen Frieden (erster Pariser Friede). Frankreich erhielt die Grenzen vom 1. Januar 1792 mit den Enklaven Avignon, Venaissin und Mömpelgard, ausserdem „zu besserer Abrundung“ Westsavoyen, Landau, Saarlouis und den belgischen Gebietsstreifen zwischen Luxemburg, Namur und Hennegau (zusammen 150 Qm mit 500000 Einwohnern); es durfte die geraubten Kunstschätze, die schon ausgepackt waren, behalten und musste keine Kriegs- kontribution zahlen. Die Einzelregelung des neuen europäischen Besitzstandes und der deutschen Verhältnisse blieb einem Kon-
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