1897 -
Stuttgart
: Neff
- Autor: Treuber, Oskar, Klett, Theodor
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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des deutschen Handelsvereins; 1820 aus der Württembergischen
Kammer wegen einer Petition, die sich gegen Missstände der
Verwaltung und Rechtspflege wandte, ausgeschlossen; seit 1833
amerikanischer Konsul in Leipzig) als Vertreter eines nationalen
Handelssystems, und gleich ihm der Badener Nebenius, eine
deutsche Zollgesetzgebung durch den Bund vergebens anstrebte,
suchte Preussen gemäss dem von Motz (1825—30 Finanzminister)
und Eichhorn auf gestellten Programm, „die Unmöglichkeit einer
Zollvereinigung für den ganzen Bund erkennend, durch Separat-
verträge sich diesem Ziel zu nähern“. Der Grundsatz der Ver-
teilung der Zolleinnahmen nach der Volkszahl der am Zoll-
verein beteiligten Staaten war für die kleineren Staaten vor-
teilhaft. Dem Zollanschlussvertrag mit Sondershausen 25. Oktober
1819 folgten solche mit einer Reihe nord- und mitteldeutscher
Kleinstaaten; es traten 1831 Kurhessen, 1833 das Königreich
Sachsen, 1834 nach Verhandlungen durch den Buchhändler
Cotta die zwei (seit 1828 durch einen Zollverein verbundenen)
süddeutschen Königreiche, 1835 Baden bei. 1834 umfasste „der
deutsche Zollverein 7719, 1842: 8245 Qm; die Zolleinnahmen
stiegen 1834—42 von 12 auf 21 Mill. Thaler, und das Auf-
blühen der süddeutschen Industrie söhnte bald die dortigen
Gegner mit dem Zollverein aus.
Siege und Niederlagen des legitimistisehen Prinzips im süd-
westlichen Europa. Losreissung Mittel- und Südamerikas von
Spanien und Portugal. In Spanien hatte Ferdinand Vii. nach seiner
Rückkehr ans Frankreich 1814 tlie Verfassung von 1812 aufgehoben, wurde
aber durch einen Militäraufstand Januar 1820 zur Wiederherstellung der Ver-
fassung gezwungen. Nun brachen auch in Italien, wo Geheimbünde, insbesondere
der der Carbojxari (mit seinen der Sprache der kalabrischen Kohlenbrenner ent-
lehnten Kennworten) für ein einiges und freies Italien wirkten, Unruhen aus :
ein Militäraufstand in Neapel zwang Ferdinand I. (wie sich seit 1816 als
„König beider Sicilien“ der bisherige Ferdinand Iv. nannte) Juli 1820, seinem
Reich die spanische Verfassung von 1812 zu geben, aber Sicilien riss sich unter
schweren revolutionären Greueln los. Nun beschlossen auf dem Kongress
zu Troppau (Ende 1820) die Herrscher von Oesterreich, Russland und
Preussen, auf ungesetzliche Weise zu stände gekommene Reformen in den
der heiligen Allianz beigetretenen Staaten nötigenfalls mit Waffengewalt ab-
zustellen. Da sich England und Frankreich fügten, wurde Ferdinand I. zu
dem Kongress von Laibach Januar 1821 berufen, wo er die eben be-
schworene Verfassung für aufgehoben erklärte. Von einem österreichischen Heer
wurde März 1821 Neapel, dann Sicilien unterworfen, und furchtbare Straf-
gerichte ergingen über alle einer freisinnigen Gesinnung Verdächtigen. Ebenso
wurde April 1821 Piemont, wo durch einen Aufstand im März der König
Viktor Emanuel zur Abdankung zu Gunsten seines Bruders Karl Felix ge-
zwungen und die spanische Verfassung proklamiert worden war, durch ein
österreichisches Korps unterworfen; der Thronfolger Karl Albert aus der Seiten-
linie Savoyen-Carignan, der sich anfangs der Bewegung angeschlossen hatte,
musste für einige Jahre ausser Landes gehen. Oesterreich hatte jetzt in
Italien die Vorherrschaft, die sich aber immer verhasster machte.