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1. Neue Zeit - S. 415

1897 - Stuttgart : Neff
415 zu verständigen. Damit angewiesen, benützte er, unter Berufung auf den Vertrag von 1774 (s. S. 284), den Umstand, dass der Sultan..1852 auch den Bömischjvatlolischen das Messelesen in der Kapelle des Oelbergs gestattete, als Vorwand für das Verlangen eines Protektorats über alle zur orientalisch-orthodoxen Kirche gehörigenünterthanen des Sultans. Die, von Menschikow ohnedies in beleidigender Form (März 1858) überbrachte, Forderung wurde ab gelehnt, worauf Nikolaus die Donau- j fürstentümer als „materielles Pfauör~5eselzen liess, während Frankreich und ; England, von der Pforte um Hilfe angegangen, ihre Kriegsflotten nach der Besikabai (vor den Dardanellen) schickten (Sommer 1853). Da bei den weiteren Verhandlungen Russland in der Sache an seinen Forderungen festhielt, er- klärte die Türkei Oktober 1853 Russ 1 and dep Krieg- und Omer Pascha ging über die Donau, wo er sich bei Oltenizza gegen die Russen siegreich behauptete; dagegen wurde ein Teil der türkischen Flotte bei Sinope von den Russen vernichtet (30. November 1853). Die vier andern Grossmächtei einigten sich auf der Wiener Konferenz zu der Erklärung (5. Dezember), dassl der Jbesitzstand der Türkei erhalten bleiben müsse. Der Verlauf des Kriegs. Die Weigerung Nikolaus’ I., die Unverletzlichkeit des Besitzstandes der Türkei anzuerkennen, führte zur Kriegserklärung Frankreichs und Eng- lands (Ende jvjärz 1854). Oesterreich und Preussen, die sich gegenseitig ihren Besitzstand garantierten, verlangten von Russ- land Räumung der Donaufürstentümer (April); diese erfolgte, als Paskjewitsch, der über die Donau gegangen war, die Belagerung Silistrias aufgeben musste (Juni) und die Oester reicher, auf Grund eines mit der Pforte geschlossenen Vertrags, in den Donau- fürstentümern einrückten. Während die englisch-französische Flotte in der Ostsee nichts Entscheidendes ausrichtete, wandte sich das französisch-englische Landheer, da an der unteren Donau nichts mehr zu thun war, gegen die Krim und belagerte nach dem Sieg an der Alma (9.0. September) i± Sebastopol, Russlands Hauptkriegshafen am Schwarzen Meer, den die Russen der feindlichen Flotte durch Versenkung von sieben Kriegsschiffen sperrten; zu Land wurde der Festung erst während der Belagerung durch das, Geschick des Genie-Offiziers Totleben, eines Kurländers, ausserordentliche Widerstandsfähig- keit gegeben. Russland war jetzt bereit, die früheren Forde- rungen der Grossmächte anzunehmen, aber die Aufhebung des Vertrags von 1841, der die türkischen Meerengen fremden Kriegs- schiffen sperrte (s. S. 396), lehnte es ab. Als auf dies hin Oesterreich, ohne vorherige Verständigung mit Preussen, sich noch enger mit den Westmächten verband (2. Dezember), trat Preussen in eine für Russland wohlwollende Neutralität zurück. Dagegen schloss Sardinien (Januar 1855) mit den West- mächten ein Kriegsbündnis. Nikolaus I. starb 2. März 1855, nachdem er alle Unternehmungen gegen die Verbündeten unter ungeheuren, hauptsächlich durch Krankheiten und mangel-
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