1897 -
Stuttgart
: Neff
- Autor: Treuber, Oskar, Klett, Theodor
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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zu verständigen. Damit angewiesen, benützte er, unter Berufung auf den
Vertrag von 1774 (s. S. 284), den Umstand, dass der Sultan..1852 auch den
Bömischjvatlolischen das Messelesen in der Kapelle des Oelbergs gestattete,
als Vorwand für das Verlangen eines Protektorats über alle zur
orientalisch-orthodoxen Kirche gehörigenünterthanen des
Sultans. Die, von Menschikow ohnedies in beleidigender Form (März 1858)
überbrachte, Forderung wurde ab gelehnt, worauf Nikolaus die Donau- j
fürstentümer als „materielles Pfauör~5eselzen liess, während Frankreich und ;
England, von der Pforte um Hilfe angegangen, ihre Kriegsflotten nach der
Besikabai (vor den Dardanellen) schickten (Sommer 1853). Da bei den weiteren
Verhandlungen Russland in der Sache an seinen Forderungen festhielt, er-
klärte die Türkei Oktober 1853 Russ 1 and dep Krieg- und Omer
Pascha ging über die Donau, wo er sich bei Oltenizza gegen die Russen
siegreich behauptete; dagegen wurde ein Teil der türkischen Flotte bei Sinope
von den Russen vernichtet (30. November 1853). Die vier andern Grossmächtei
einigten sich auf der Wiener Konferenz zu der Erklärung (5. Dezember), dassl
der Jbesitzstand der Türkei erhalten bleiben müsse.
Der Verlauf des Kriegs. Die Weigerung Nikolaus’ I., die
Unverletzlichkeit des Besitzstandes der Türkei anzuerkennen,
führte zur Kriegserklärung Frankreichs und Eng-
lands (Ende jvjärz 1854). Oesterreich und Preussen, die sich
gegenseitig ihren Besitzstand garantierten, verlangten von Russ-
land Räumung der Donaufürstentümer (April); diese erfolgte, als
Paskjewitsch, der über die Donau gegangen war, die Belagerung
Silistrias aufgeben musste (Juni) und die Oester reicher, auf Grund
eines mit der Pforte geschlossenen Vertrags, in den Donau-
fürstentümern einrückten. Während die englisch-französische
Flotte in der Ostsee nichts Entscheidendes ausrichtete, wandte
sich das französisch-englische Landheer, da an der
unteren Donau nichts mehr zu thun war, gegen die Krim und
belagerte nach dem Sieg an der Alma (9.0. September) i±
Sebastopol, Russlands Hauptkriegshafen am Schwarzen Meer,
den die Russen der feindlichen Flotte durch Versenkung von
sieben Kriegsschiffen sperrten; zu Land wurde der Festung erst
während der Belagerung durch das, Geschick des Genie-Offiziers
Totleben, eines Kurländers, ausserordentliche Widerstandsfähig-
keit gegeben. Russland war jetzt bereit, die früheren Forde-
rungen der Grossmächte anzunehmen, aber die Aufhebung des
Vertrags von 1841, der die türkischen Meerengen fremden Kriegs-
schiffen sperrte (s. S. 396), lehnte es ab. Als auf dies hin
Oesterreich, ohne vorherige Verständigung mit Preussen, sich
noch enger mit den Westmächten verband (2. Dezember), trat
Preussen in eine für Russland wohlwollende Neutralität zurück.
Dagegen schloss Sardinien (Januar 1855) mit den West-
mächten ein Kriegsbündnis. Nikolaus I. starb 2. März
1855, nachdem er alle Unternehmungen gegen die Verbündeten
unter ungeheuren, hauptsächlich durch Krankheiten und mangel-