1897 -
Stuttgart
: Neff
- Autor: Treuber, Oskar, Klett, Theodor
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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haftes Verpflegungswesen verur sachten, Menschen Verlusten hatte
scheitern sehen. Alexander Ii. (1855—81) setzte den Krieg
fort, bis Sebastopol nach einem hartnäckigen, für beide Teile
höchst verlustvollen Belagerungskrieg durch die Erstürmung des
Malakoff (8. September) zu Fall gebracht wurde und anderer-
seits die Russen in Armenien Kars genommen hatten (November).
Der Pariser Friede vom 30. März 1856. Das Ergebnis
eines Friedenskongresses, den Russland, Frankreich, England,
Oesterreich, die Türkei und Sardinien beschickten, und zu dem
zuletzt auch noch Preussen zugelassen wurde, bestimmte: Frei-
heit der Donauschiffahrt unter Kontrolle einer europäischen Kom-
mission und zu deren Sicherung Abtretung des bisher russischen
Mündungsgebiets auf dem linken Donauufer an die Moldau, sonst
Herstellung des Besitzstands vor dem Krieg; Aufnahme der
Türkei in das „europäische Konzert“; Neutralisierung des Schwar-
zen Meers, so dass es den Handelsschiffen aller Nationen ge-
öffnet wird, während keine Macht Kriegsschiffe auf ihm halten
oder Kriegsarsenale an seinen Küsten haben darf; Bestätigung
der Autonomie der Fürstentümer Moldau, Walachei und Serbien
unter der „Suzeränität“ der Pforte; Mitteilung des am 18. Februar
1856 von der Pforte zu Gunsten ihrer christlichen Unterthanen
erlassenen Ferman (des „Hat Hümayun“) an die Mächte. Diese
Form war gewählt, um die von den Mächten verlangten Reformen,
welche die Türkei zu einem europäischen Staatswesen machen
sollten, insbesondere Religionsfreiheit und Gleichstellung aller
türkischen Unterthanen in ihren staatlichen Rechten und Pflichten,
als Ausfluss der freien Entscheidung des souveränen Sultans
erscheinen zu lassen. Thatsächlich blieben die in dem Ferman
angekündigten Reformen im wesentlichen unausgeführt, und in
dieser Voraussicht lehnten die Mächte es ab, auf die Kapitulationen
zu verzichten, durch die sie bisher ihre und ihrer Unterthanen
Interessen in der Türkei gesichert hatten. Für die europäische
Politik wichtige Folgen des Krimkriegs waren Russ-
lands Entfremdung gegen Oesterreich und Freund-
schaft für Preussen und die enge Verbindung zwischen
Sardinien und den Westmächten, besonders Frankreich.
Russland und die Balkanhalbinsel bis 1870. Alexander Ii. war
bestrebt, den im Krimkrieg offenbar gewordenen inneren Schwächen
seines Reichs abzuhelfen durch den Bau von Eisenbahnen und sonstige
Förderung des Verkehrs und Handels (Handelsverträge), durch Verbesserung des
Unterrichts- und des Justizwesens (Geschworenengerichte), durch Ausbildung
der Selbstverwaltung der Gemeinden. Seine grosse reformatorische
That war die Aufhebung der Leibeigenschaft, die nach den 1857
begonnenen Vorbereitungen durch ein vom Kaiser am 19. Februar 1861 ge-
nehmigtes, am 5. März veröffentlichtes Gesetz vollzogen wurde. Vom Grund
und Boden sollte mindestens ein Drittel des Nutzlandes dem Gutsbesitzer