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1. Neue Zeit - S. 417

1897 - Stuttgart : Neff
417 bleiben; die Normalsätze für das, was die Bauern als Pachtland bekommen sollten, bewegten sich in den verschiedenen Teilen des Reichs zwischen einem Maximum und einem jedenfalls zu erreichenden Minimum (= ein Drittel des Maximums); nachträglich wurde bestimmt, dass, wenn der Gutsherr durch freien Entschluss ein Viertel des Nutzlandes den Bauern schenkte, er das übrige behalten durfte; die Bauern konnten Ablösung des Gehöfts und Garten- lands, in Polen auch des übrigen ihnen überlassenen Landes verlangen ; der Agrarkommunismus der Gemeinden (Mir) blieb, wo er bestand. Uebrigens hat die Neuordnung bis jetzt weder den Bauern noch den Grundherrn eine befriedigende Existenz gebracht. Die Reformen stiessen auf vielfachen Wider- stand, waren auch durch die Korruption eines grossen Teils der Beamten in ihrer Wirkung gehemmt und brachten andererseits die durch bedeutende Schriftsteller (Puschkin, Gogol, Turgenjew) genährten fortschrittlichen Bestrebungen in eine Bewegung, die in einen immer schärferen Gegen- satz zu dem am Absolutismus festhaltenden Kaiser kam. Und der 1863 ausgebrochene, nach Abweisung eines französisch-englischen, anfangs auch österreichischen Versuchs diplomatischer Einmischung 1864 unter- drückte polnische Aufstand hatte zur Folge, dass Alexander Ii. sich von der Eeformpolitik ab- und der von derpanslavistischen Partei angestrebten Russifizierung aller Unterthanen des Reichs zuwandte; äusserlich erfolgreich, zog diese Politik zugleich den mit revolutionären Mitteln einen völligen Umsturz des Bestehenden anstrebenden „Nihilismus“ gross. Die Donaufürstentümer unter dem Hospodar Cusa vollzogen / 1861 ihre Vereinigung zum Fürstentum Rumänien. 1862 wurde Ötto I. von den Griechen, die ihn als ein Hindernis für die Erfüllung ihrer nationalen Wünsche ansahen, vertrieben. 1863 nahm der dänische Prinz Georg (I.) die ihm angebotene griechische Krone an, nach- dem ihm England die jonischen Inseln überlassen hatte. 1866 wurde anstelle des durch eine Verschwörung gestürzten Cusa Prinz Karl von Hohenzollern Fürst von Rumänien. Ein von Griechenland unterstützter Aufstand Candias (1866—69) endete mit der Wiederunterwerfung der Insel. Die durch den deutsch-französischen Krieg geschaffene Lage be- nützte Russland, um am 31. Oktober 1870 zu erklären, dass es sich nicht mehr an die Neutralität des Schwarzen Meers gebunden betrachte; es nahm damit wieder die Politik auf, auf die zu verzichten es durch den Krimkrieg gezwungen worden war. § 128. Der französisch-sardinische Krieg gegen Oesterreich und die Schaffung des Königreichs Italien. Napoleon schloss mit Sardinien ein Bündnis zu dem Zweck, Oesterreich aus Italien zu verdrängen; nach den Schlachten bei Magenta und Solferino trat Oesterreich in Villafranca Juli 1859 die Lombardei an Sardinien ab. 1860/61 wurde aus dem Königreich Sardinien durch den Anschluss des grössten Teils von Italien das Königreich Italien, das Savoyen und Nizza an Frankreich abgetreten hatte. Die Befreiung der Lombardei. Graf Cavour (1810—61), seit 1852 Leiter der sardinischen Politik, gewann 1858 den französischen Kaiser zu einem Bündnis, das „Italien frei bis zur Adria“ machen sollte. Oesterreich, auf Lehrbuch, d. Weltgeschichte. Neue Zeit. 27
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